Wo Vorderasien anfängt und wo es aufhört, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Ähnlich wie bei Zentralasien wird auch Vorderasien immer wieder anders definiert. Eine der am häufigsten vorkommenden Definitionen ist, dass das Gebiet im Westen durch das Rote Meer und das Mittelmeer begrenzt wird, im Osten durch den Iran, im Süden durch den Indischen Ozean und im Norden durch das Kaspische und das Schwarze Meer, sowie durch den Kaukasus.
Zu Vorderasien gehören folgende Länder: Die Halbinsel Sinai, als Teil von Ägypten, Armenien, Aserbaidschan, Bahrein, Georgien, Irak, Iran, Israel, Jemen (ohne die Insel Sokotra), Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Oman, Palästina, Saudi Arabien, Syrien, Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und Zypern.
20 Länder zu Vorderasien vereint
Sieht man sich die Lage Vorderasiens auf der Landkarte an, ist der Bereich relativ gut abgegrenzt. Dennoch gibt es einige Besonderheiten. So ist zwar die Türkei dabei, da sich das Land allerdings in einen europäischen und einen asiatischen Bereich teilt, gehört auch nur der Teil östlich des Bosporus zu Vorderasien.
Ägypten liegt zwar auf dem afrikanischen Kontinent, ebenso die Halbinsel Sinai. Dennoch wird sie, aufgrund der Trennung durch den Jordangraben, zu Vorderasien gezählt. Zypern, das politisch und kulturell zu Europa gehört, fällt geographisch ebenfalls zu Vorderasien.
Insgesamt haben die 20 Länder eine Einwohnerzahl von rund 300 Millionen Menschen. Das Land mit der größten Bevölkerungszahl ist der Iran mit 75,2 Millionen Einwohnern, am wenigsten Menschen leben in Bahrain und Zypern, hier sind es jeweils nur 1,2 Millionen. Das flächenmäßig größte Land ist mit 2,1 Millionen Quadratkilometern Saudi-Arabien. Es ist damit sechsmal größer als Deutschland und nimmt rund ein Drittel von Vorderasien ein. Das kleinste Land ist mit 750 Quadratkilometern Bahrain (vergleichbar mit Hamburg). Bahrain hat mit 1.598 Menschen pro Quadratkilometer auch die größte Bevölkerungsdichte. Am wenigsten besiedelt ist Oman mit 10,4 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Geografische Besonderheiten Vorderasiens
Die größten Teile Vorderasiens werden von Wüstengebieten und Gebirgen bestimmt. Vor allem im nördlichen Teil, etwa in den Ländern Syrien, Irak, Iran, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, sind größere Gebirgsketten zu finden. Das größte und bekannteste Gebirge ist hierbei der Kaukasus, der im Norden eine natürliche Grenze zu Russland bietet. Vorderasien hat eine Fläche von 7.558.522 Quadratkilometern.
Rund um Vorderasien befinden sich zahlreiche Meere. Kaum ein Land, das nicht an ein größeres Gewässer grenzt. Im Westen sind es das Mittelmeer und die Rote See, im Süden der Golf von Aden, die Arabische See, der Golf von Oman und der Persische Golf. Im Norden sind das Kaspische und das Schwarze Meer zu finden.
Alternative Bezeichnungen Vorderasiens sind der Nahe Osten, der Vordere Orient oder allgemein der Orient.