Religionen in Asien
Asien hat rund 4,4 Milliarden Einwohner. Darunter sind mehr als eine Milliarde Menschen Anhänger des Islam, der somit die größte Religion in Asien darstellt. Platz zwei nimmt mit rund 896 Millionen Menschen der Hinduismus ein, 436 Millionen gehören dem Buddhismus an und rund 336 Millionen sind Christen. Dazu kommen 432 Millionen Chinesen, die den eigenen Volksreligionen angehören. Fast 600 Millionen Asiaten sind religionslos.
Alle Religionen, die heute zu den Weltreligionen zählen, haben ihren Ursprung in Asien. Dazu gehören das Christentum, der Islam, der Hinduismus, der Buddhismus und das Judentum.
Der Islam – die größte Religion in Asien
Mit rund 26% ist der Islam die Religion mit den meisten Anhängern in Asien. Untergruppen sind der sunnitische und der schiitische Islam. Vorherrschend ist er in folgenden Ländern: Türkei, Syrien, Jordanien, Saudi-Arabien, Jemen, Oman, Iran, Irak, Aserbaidschan, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Bangladesch, Malaysia und Indonesien.
Der Islam, der weltweit rund 1,6 Milliarden Anhänger hat, wurde im 7. Jahrhundert durch den Propheten Mohammed gestiftet. Die Grundlage ist zum einen der Koran, die Heilige Schrift des Islam, der als Wort Gottes gilt, zum anderen die Scharia, das sogenannte religiöse Gesetz des Islam. Gestützt wird er von fünf Säulen, die die fünf Hauptpflichten beschreiben: Das islamische Glaubensbekenntnis, das Pflichtgebet, die Armenabgabe, das Fasten im Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka.
Der Hinduismus – vor allem in Südasien vorherrschend
Weltweit auf Platz 3, in Asien allerdings an zweiter Position ist der Hinduismus zu finden. Er wird vor allem in Südasien, hier speziell in Indien, Nepal und Bhutan gelebt. Indien gilt zudem als Ursprungsland. Zeitlich lässt sich die Geschichte des Hinduismus nicht eingrenzen. In seiner Frühform geht er aber bis ins 18. Jahrhundert vor Christus zurück.
Während sich viele Religionen auf eine Aussage stützen, ist der Hinduismus keine einheitliche Religion und hat somit unterschiedliche religiöse Traditionen, die sich überlagen und gegenseitig beeinflussen und das sowohl in heiligen Schriften, wie auch in Ritualen, in den Glaubenslehren und nicht zuletzt in der Götterwelt. Hindus glauben an einen ständigen Kreislauf von Leben und Tod, somit auch an die Reinkarnation.
Der Buddhismus – Platz 3 in Asien
Vor allem im Süden und im Osten Asiens ist der Buddhismus zu finden. Er unterteilt sich in den Theravada-, den Mahayana- und den Vajrayana-Buddhismus. Er herrscht vor allem in Thailand, Myanmar, Laos, Vietnam, Kambodscha, in der Mongolei und auf Sri Lanka vor. Rund die Hälfte der Buddhisten in Asien leben in China.
Geschichtlich kann der Buddhismus bis ins 4. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgt werden. Er stützt sich auf die Lehren des Siddhartha Gautama, der den Dharma lehrte und als Begründer des Buddhismus gilt. Gelehrt werden in dieser Religion die Vier Edlen Wahrheiten. Die Erste Edle Wahrheit besagt, dass das Leben vom Leid geprägt ist, was die Geburt, das Alter, die Krankheit und den Tod symbolisiert. Die Zweite Edle Wahrheit sagt, dass das Leid durch Gier, Hass und Verblendung verursacht wird. Indem man dies vermeidet, gelangt man schließlich zum Glück, was die Dritte Edle Wahrheit ausdrückt. In der Vierten Edlen Wahrheit wir einem der Weg zum Glück auf dem Edlen Achtfachen Pfad aufgezeigt.
Das Christentum – in Asien nur an fünfter Stelle
Ist das Christentum weltweit mit über zwei Milliarden Anhängern die größte Religion, nimmt es mit nicht mal zehn Prozent in Asien nur den fünften Platz ein. Das Christentum hat zahlreiche Konfessionen, dazu zählen die vier wichtigsten: die römisch-katholische, die protestantische, die orthodoxe und die anglikanische. In Asien überwiegt das Christentum vor allem in Russland, Georgien und Armenien.
Die Religion ist aus dem Judentum entstanden und geht auf Jesus von Nazareth zurück, der als Wanderprediger im 1. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung gelebt hat und als Sohn Gottes gilt. Die meisten Christen glauben an einen Gott als eine Dreifaltigkeit, bestehend aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Es gibt aber auch kleinere Gruppierungen, die sich Antitrinitarier nennen und die Dreifaltigkeit nicht anerkennen.
Chinesischer Volksglaube
Rund ein Zehntel der asiatischen Bevölkerung fühlt sich dem chinesischen Volksglauben zugehörig. Dahinter stecken keine Kirche, keine einheitliche Riten, keine eigene Theologie und kein einheitlicher Glaube. Vielmehr werden hier zahlreiche Elemente miteinander vereint: Ahnenverehrung, Buddhismus, Volksglauben, Konfuzianismus, Fengshui, Geomantie, Daoismus und auch lokale Kulte.
Wichtig für den Volksglauben ist vor allem die Verehrung der Ahnen und lokalen Gottheiten. Als Gottheiten werden Männer und Frauen angesehen, die tatsächlich gelebt haben und denen man besondere Kräfte und Taten nachsagt. Sie sind auf einzelne Bereiche oder Angelegenheiten begrenzt.