Beim Thema Ostasien streiten sich die Geister. Wie das Gebiet genau eingeteilt wird, also welche Länder zu Ostasien zählen, ist nicht selten umstritten. So gibt es ein kleines und ein großes Modell, die unterschiedliche Abgrenzungen haben.
Zum kleinen Modell gehören die Volksrepublik China (ohne Tibet, die Innere Mongolei und Xinjiang, dafür mit Macao und Hongkong), die Republik China (Taiwan), Nordkorea, Südkorea und Japan. Die Länder sind dabei nicht willkürlich gewählt, sondern bestehen aus dem Teil Asiens, der vom außertropischen Monsun betroffen ist. Das große Modell sieht eine Unterteilung in Südostasien und Nordostasien (inkl. Mongolei und pazifische Küstenregionen Russlands) vor. Da die Länder, die zum kleinen Modell zusammengefasst wurden, auch kulturhistorisch geprägt sind, wird daher für den Begriff Ostasien meist das kleine Modell verwendet.
Ostasien: Bevölkerung und Geografie
Nachdem also das kleine Modell die Länder Tibet, Innere Mongolei und Xinjiang nicht beinhaltet, die normalerweise zur Volksrepublik China gehören, reduziert sich die Bevölkerungsanzahl um 56 Millionen Menschen, was bei einer Einwohnerzahl von über 1,3 Milliarden kaum ins Gewicht fällt.
Insgesamt verfügen die Länder Ostasiens über eine Gesamtfläche von knapp fünf Millionen Quadratkilometern, die Einwohnerzahl beträgt mehr als 1,54 Milliarden Menschen. Die Bevölkerungsdichte beträgt demnach 308 Einwohner pro Quadratkilometer (Vergleich zu Deutschland: 226 Menschen pro km²).
Während Ostasien im Norden an Russland, die Mongolei und Kasachstan grenzt, liegt westlich davon Tibet und südlich Burma, Laos und Vietnam. Südlich und östlich grenzt Ostasien an den Pazifischen Ozean, große Meere sind unter anderem die Japanische See, die Ostchinesische See und die Südchinesische See.
Die Länder Ostasiens
Das größte Land ist China, dessen Landschaft vielfältig und sowohl von Gebirgen, Hochebenen, Hügelländern aber auch Wüsten durchzogen ist. Zu den Gebirgen zählen unter anderem das Altai-Gebirge, das Daba-Gebirge, das Helan-Gebirge und auch das Taihang-Gebirge. Zu den wichtigsten Flüssen in China zählen der 6.400 Kilometer lange Jangtsekiang, der damit der längste Fluss Asiens ist, der Gelbe Fluss (4.800 km), der Xi Jiang (2.200 km) und der Mekong (ca. 4.500 km).
Die Provinz Taiwan, auch nur Taiwan genannt, befindet sich vor der Ostküste Chinas und ist etwa so groß wie das Bundesland Baden-Württemberg. Die Insel liegt an der Kante des pazifischen Feuerrings, wodurch es immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Ansonsten hat Taiwan im Winter mit kräftigem Monsun und im Sommer mit Taifunen zu kämpfen. Das Klima ist entsprechend subtropisch.
Korea als Ganzes ist eine Halbinseln, die in die beiden Länder Nordkorea und Südkorea geteilt ist. Während Südkorea eine Republik darstellt, ist Nordkorea zwar – nach eigenen Angaben – eine Demokratische Republik, wird aber diktatorisch regiert. Das Land im Norden schottet sich von der restlichen Welt ab, weswegen dort auch keine gewöhnlichen Reisen möglich sind. Beide koreanischen Länder sind durchzogen von Gebirgszügen (der höchste Punkt liegt bei 2.744 Metern). Im Osten, Süden und Westen grenzen die beiden Länder an die Japanische See, die Ostchinesische See und die Gelbe See.
Ganz im Osten liegt mit Japan der flächenmäßig viertgrößte Inselstaat der Welt. Zu Japan gehören über 6.800 Inseln, wovon Hokkaido, Honshu, Kyushu und Okinawa die vier Hauptinseln sind. Durchzogen ist das Archipel von einer Gebirgskette, die über zwei Drittel der japanischen Landmasse ausmacht. Umgeben ist Japan vom Pazifik, dem Japanischen Meer, dem Ostchinesischen Meer, der Philippinensee und dem Ochotskischen Meer.
Werfen wir noch einen kurzen Blick auf Macao und Hongkong. Beide Metropolen sind Sonderverwaltungszonen, die sich an der Südküste von China befinden. Während Macao durch Landaufschüttungen mittlerweile mit dem Festland verbunden ist, gehören zu Hongkong neben einer Halbinsel weitere 263 Inseln an.