Der asiatische Teil Russlands wird auch als Nordasien bezeichnet. Dabei unterteilt sich dieser Bereich in die Föderationskreise Ural, Sibirien und Ferner Osten. Die Bezeichnung „Sibirien“ für das gesamte Gebiet ist zwar weithin geläufig, faktisch aber nicht richtig. Hin und wieder fällt auch die Mongolei mit in den Bereich Nordasien, wobei diese in der Regel Ostasien zugeordnet wird.
Im Vergleich zu anderen Teilen Asiens, ist Nordasien der bevölkerungsärmste Bereich. Das Gebiet ist über 13 Millionen Quadratkilometer groß, Deutschland würde mehr als 36 Mal hineinpassen. Dafür leben in Nordasien nur knapp über 38 Millionen Menschen, im Vergleich zu Deutschland ist das nicht mal die Hälfte. Selbst ohne den europäischen Teil Russlands, der rund vier Millionen Quadratkilometer ausmacht, ist Russland das flächengrößte Land der Erde.
Nordasiens Geographie
Nordasien grenzt im Westen an den europäischen Teil Russlands. Im Süden an Kasachstan, an die Mongolei, an China und an Nordkorea. Ansonsten hat Nordasien eine Küstenlänge von über 30.000 Kilometern und grenzt an mehrere Meere, darunter der Arktische Ozean, das Japanische Meer, das Ochotskische Meer, die Beringsee und der Pazifik.
Innerhalb Nordasiens unterteilt sich Russland in verschiedene Großlandschaften. Dazu gehören der Ural, das Westsibirische Tiefland, das Mittel- und Ostsibirische Bergland, die Mitteljakutische Niederung und auch das Südsibirische Gebirge. Schon allein daran merkt man, dass die Landschaft in Nordasien sehr vielfältig ist. Bis auf tropische Regionen sind hier alle Vegetationsarten zu finden. Von Kältewüsten über Wiesen- und Bergtundra, Laub- und Auenwälder und Gras- und Salzsteppen bis hin zu Riedsümpfen. Rund 40% der Fläche besteht im Übrigen aus Gebirgen, die natürliche Grenze von Nordasien zum europäischen Teil Russlands ist dabei der Ural.
Über 120.000 Flüsse hat Nordasien zu bieten, die wichtigsten sind: Lena, Ob, Amur, Schilka, Onon, Untere Tunguska, Ussuri, Selenga und Tobol. Neben den vielen Flüssen sind hier auch knapp zwei Millionen Seen zu finden, darunter der älteste Süßwassersee, der Baikalsee, der zudem das tiefste Süßwasserreservoir der Welt ist.
Die Menschen in Nordasien
Die größte Stadt ist Nowosibirsk, die im südlichen Sibirien liegt und knapp 1,5 Millionen Einwohner hat, gefolgt von Omsk mit 1,15 Millionen Einwohnern. Viele der Großstädte liegen im europäischen Teil Russlands zählen also nicht mehr zu Nordasien dazu. Aufgrund der Größe des Landes sind hier auch zahlreiche Völkergruppen zu finden, wobei den größten Teil (über 80%) das russische Volk ausmacht.
Werfen wir noch einen Blick auf die Religionen in Nordasien. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Wegfall der atheistischen Staatsideologie hat man sich wieder auf religiöse Werte zurückbesonnen. So gibt es heute nur noch einen Prozentsatz zwischen 25 und 35 Prozent, die sich als religionslos bezeichnen. Die stärkste Glaubensrichtung ist das Christentum, hier der russisch-orthodoxe Glaube, gefolgt von den Agnostikern, den Muslimen, den Buddhisten und den Juden.