Derzeit leben in Asien vier Milliarden Menschen. Obwohl der Kontinent nur knapp 30 Prozent der Erdoberfläche einnimmt, macht seine Bevölkerung somit fast 60 Prozent der Weltbevölkerung aus.
Sieben von zehn Ländern auf der Liste der bevölkerungsreichsten Länder liegen auf dem asiatischen Kontinent. Dabei führen China und Indien mit einer Bevölkerung von entsprechend 1,3 und 1,1 Milliarden Menschen die Liste an (zu diesen beiden Ländern siehe auch https://www.asien.org/bevoelkerungsentwicklung-china-indien/ ). Je nach Region Asiens gibt es allerdings große Unterschiede in der Bevölkerungsgröße.
Die Bevölkerungsentwicklung hat in den letzten Jahrzehnten eine enorme Steigerung gezeigt. Noch 1950 lebten in Asien insgesamt etwa 1,4 Milliarden Menschen. 1975 lag die Zahl bereits bei 2,3 Milliarden Menschen und erreichte im Jahr 2000 3,6 Milliarden Menschen. Auch für die Zukunft ist nicht abzusehen, dass die Bevölkerung in Asien schrumpfen wird.
Die Bevölkerung unterteilt sich auf die 6 Regionen Asiens wie folgt:
- Ostasien : 1,527 Mrd.
- Südasien: 1,438 Mrd.
- Südostasien : 558 Mio
- Vorderasien : 348 Mio
- Zentralasien: 87 Mio
- Nordasien: 2,791 Mrd.
Prognosen sagen voraus, dass die Bevölkerung Asiens bis zum Jahr 2050 auf etwa 5,2 Milliarden Menschen anwachsen wird. Ursächlich hierfür ist unter anderem die hohe Geburtenrate in Ländern wie Indien. Auch wenn die Geburtenrate von durchschnittlich sechs Kindern pro Frau in den 1940er Jahren auf rund 3 Kinder pro Frau im Jahr 2009 gesunken ist, liegt sie vergleichsweise höher als in vielen westlichen Ländern.
Das Bevölkerungswachstum ist jedoch hauptsächlich auf die gestiegene Lebenserwartung in immer mehr asiatischen Ländern zurückzuführen. So zählen vor allem Japan (82 Jahre), Singapur (82 Jahre), Taiwan (78 Jahre), Südkorea (79 Jahre) und Thailand (72 Jahre) zu den asiatischen Ländern mit der höchsten Lebenserwartung. Die hohe Lebenserwartung basiert in vielen Ländern auf einer besseren Ernährung, besserer Hygiene sowie einer umfassenderen medizinischen Versorgung in den letzten Jahrzehnten.
Auch bei der Bevölkerungsdichte liegen asiatische Länder wie China und Indien gemeinsam mit Bangladesch, Singapur, Taiwan, Japan und Südkorea weltweit vorn. In Bangladesch wohnen beispielsweise rund 965 Menschen auf einem Quadratkilometer, während es im Vergleich dazu in Deutschland nur 229 Menschen pro Quadratkilometer sind.
Asien ist nicht nur der bevölkerungsreichste Kontinent der Welt, auf dem asiatischen Kontinent liegen auch die meisten Metropolen der Welt. Zu den Metropolen Asiens gehören beispielsweise Peking, Delhi, Istanbul, Jakarta, Mumbai, Shanghai, Manila oder Tokyo. Je nach Definition zählen viele dieser Metropolen zu den „Megastädten“, also den urbanen Regionen mit mehr als 10 Millionen Einwohnern.
Neun der größten Metropolen der Welt liegen in Asien. Alle haben mehr als 10 Millionen Einwohner.
- Tokio hat sogar 33,4 Millionen Einwohner.
- Seoul steht mit 20 Millionen an zweiter Stelle der Einwohnerzahlen.
- Jakarta und Osama teilen sich mit jeweils 17, 6 Millionen Einwohner den dritten Platz.
- In Bombay leben 16,4 Millionen Menschen.
- 14,1 Millionen Menschen leben in Manila.
- In Shanghai finden 13,7 Millionen Menschen Platz.
- Kalkutta beherbergt 13,2 Millionen Menschen
- In Peking leben 11,4 Millionen Menschen.
Der Trend zu großen Städten ist auch in der Urbanisierung Asiens zu beobachten. Immer mehr Menschen zieht es vom Land in die Städte. Dies liegt auch in Asien daran, dass Städte häufig nicht nur über mehr Erwerbsmöglichkeiten verfügen, sondern auch insgesamt einen höheren Lebensstandard bieten. Lebten 1959 nur etwa 229 Millionen Menschen in Städten, waren es 2009 bereits 1,72 Milliarden Menschen. Der Trend hält an und kann sehr gut an einzelnen Ländern beobachtet werden. Prozentual zählen beispielsweise in China mehr als 70 Prozent und in Indien mehr als 50 Prozent der Menschen zur Stadtbevölkerung.
In Asien gab es schon lange vor der Metropole Rom, große Städte, wie Lasche, Jericho, Ur, Babylon und Akkadisch. Im Jahre 1800 erreichte Peking als erste Stadt die eine Million Einwohnergrenze, dicht gefolgt von London. Danach stagnierte die Bevölkerungsexplosion etwas um nach dem zweiten Weltkrieg erneut anzusteigen.
Die Landflucht ist vor allem in stärker industrialisierten Ländern zu erkennen. Ein prominentes Beispiel für den rasanten Bevölkerungszuwachs einer Stadt als Zeichen der Urbanisierung eines Landes ist Tokyo und Umgebung in Japan. Ende des 19. Jahrhunderts lebten hier bereits rund 1,4 Millionen Menschen. Mittlerweile ist die Bevölkerung von Japans Hauptstadt auf fast 9 Millionen angestiegen. Betrachtet man die gesamte Metropolregion sind es sogar über 30 Millionen Menschen. Damit lebt etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Landes in Tokyo.
Neben der Unterteilung in Land- und Stadtbevölkerung ist in Asien auch die Betrachtung der Zugehörigkeit der Menschen zu den verschiedenen Völkern interessant. In ganz Asien leben schätzungsweise mehr als 700 unterschiedliche Völker und ethnische Gruppen. Weder eine wirklich exakte Zählung und Abgrenzung einzelner Volksstämme von einander noch die eindeutige Zuordnung der Menschen sind möglich.
Neben einer regionalen Gliederung ist auch die Unterteilung entsprechend der Sprache bzw. Sprachfamilie möglich. Es wird zudem zwischen Volksgruppen und ethnischen Minderheiten bzw. indigenen Völkern unterschieden. Zu den bekanntesten indigenen Völkern zählen beispielsweise die Ainu Japans, die Adivasi und die Santal in Indien, die Hmong in Laos und Thailand oder die Kaschmiri in Pakistan und Indien.