In Tebnine, auch Tibin, einem Ort im Süden von Libanon, liegt eine besonders gut erhaltene Burg der Kreuzritter. Der Name der Burg, Poron, leitet sich aus dem Altfranzösischen für „hoher Platz“ ab, denn die Burg thront auf einem Hügel im Zentrum von Tibnine.
Die Burg wurde 1105 vom Kreuzritter Hugh de Saint Omer, Gouverneur von Tiberias, erbaut. Sie sollte dem Schutz der Region dienen, während er sich auf die Eroberung von Tyros vorbereitete. 1187 aber, nach der Schlacht von Hittin, fiel die Burg in die Hände von Saladin. 1229 wurde die Burg von den Franken zurückgewonnen. 1266 wurde die Burg schließlich von den Mamelukken unter Führung von Sultan al Zahir Baybars erobert und blieb seitdem in arabischem Besitz. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg unter der Herrschaft der Mamelukken und später der Osmanen mehrfach umgebaut, zerstört und wieder aufgebaut und restauriert.
Auch heute noch hinterlässt die ehemalige Kreuzritterfestung mit ihren mächtigen Mauern, die ein Areal von 2000 qm einschließen, mit dem Haupttor, den quadratischen und halbrunden Türmen und dem größten Turm mit seinen drei Räumen einen imposanten Eindruck. Von hier aus hat man einen einen weiten Panoramarundblick an die Küste und die Berge des Süd-Libanons.
Tebnine liegt über einige Hügel verteilt auf einer Meereshöhe zwischen 700 und 800 m, etwa 25 km östlich von Tyros. Die Stadt Tebnine hat heute eine gute Infrastruktur mit zahlreichen Cafés, Geschäften, Banken, Krankenhaus. Viele Einwohner von Tebnine sind in die USA oder nach Kanada ausgewandert, kehren aber während der Sommermonate regelmäßig zurück. Von daher scheint es nicht verwunderlich, dass die meisten Bewohner von Tebnine gut Englisch sprechen, zumal hier UN-Truppen stationiert sind, um die Pufferzone im Südlibanon zu schützen.