Sri Lanka, wirkt durch seine Tropfen-Form und seine Größe, die mit der von Bayern vergleichbar ist, wie eine Träne Indiens. Und nicht nur die Nähe zu Indien verbindet die beiden Länder. So wird Sri Lanka doch nicht selten als „India Light“ bezeichnet. Auf der einen Seite findet man hier von Kultur, Kulinarik, Klima und co. her viele Gemeinsamkeiten zu Indien. Auf der anderen Seite ist Sri Lanka aber so anders, da man hier weniger vielen Menschenmassen ausgesetzt ist und der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckt. Weiterhin führt der Größenunterschied Sri Lankas im Gegensatz zu Indien natürlich auch dazu, dass man von der Fülle an Orten und Aktivitäten nicht vollkommen überwältigt wird.
Sri Lanka ist ein absolut besonderes Land, das man stressfrei in 2-3 Wochen in seiner ganzen Fülle erleben kann. Mit etwas mehr Zeit, hat man an jedem der Top Orte Sri Lankas natürlich die Möglichkeit länger zu verweilen, die Seele baumeln und es sich gut gehen zu lassen.
Hier haben wir die exklusiven Top 10 Aktivitäten in Sri Lanka zusammengestellt, die man bei einem Sri Lanka Trip unbedingt mitnehmen sollte.
1. Panorama Zugfahrt durch das Hochland
Die Zugfahrt von Kandy nach Nuwara Eliya bzw. Nanuoya (oder anders herum) ist einfach nur umwerfend. Während man meistens eher genervt ist lange Fahrten mit klapprigen, langsamen Zügen auf sich nehmen zu müssen und auf einmal die moderne Infrastruktur zuhause zu schätzen weiß, so ist die Fahrt durch das Hochland von Sri Lanka eine absolute Ausnahme. Sie führt einen entlang unzähliger Teeplantagen, sattgrüner Regenwälder, Wasserfällen, Tempeln und kleinen Dörfern in denen Kinder dem Zug zuwinken und bunte Wäsche von den Leinen hängt.
Die Fahrt dauert dabei zwischen 5-6 Stunden, da sich der Zug im Schnitt mit 30km/h fortbewegt. Um so wichtiger ist es, sich einen guten Sitzplatz zu ergattern. Dafür bietet es sich an, eine gute halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges am Gleis zu sein. Wer in der Hauptsaison (ca. Dezember bis März) oder besonders sicher gehen möchte, sollte die Tickets samt Sitzplatzreservierung ein paar Tage im Voraus am Schalter erwerben. Aber auch ganz ohne Sitzplatz, in einen der offenen Wagon-Türen mit erfrischendem Fahrtwind und den atemberaubenden Aussichten lässt es sich wunderbar aushalten. Von hier aus lassen sich außerdem besonders gute Fotos schießen.
2. Kultur pur im Temple of Tooth in Kandy
Ja, du hast richtig gelesen. Nicht Temple of Truth, sondern Temple of Tooth. Hier ruht ein Zahn des Buddha und die Zeremonien zur Verehrung dessen, die hier drei Mal täglich stattfinden, sind ein besonderes Erlebnis. Während man zwar einer relativ großen Menschenmasse auf dem Weg durch den Tempel ausgesetzt ist, so sind dies doch fast ausschließlich gläubige Bewohner Kandys, die hier Blumen und Gebete darbiete.
Nachdem man vor dem Eingang einem kleinen Outfit-Check unterzogen wird (Beine und Schultern sollten hier bedeckt sein), wird man gebeten die Schuhe auszuziehen. In der Haupthalle wird während der Zeremonie getrommelt und gesungen und eine Art Tanz von den Mönchen dargeboten. Im oberen Stockwerk findet man ein Meer an bunten Blüten vor, welche die Menschen als Gabe zu Ehren des Buddhas mitbringen.
Aufgrund des häufig auskommenden Gedränges ist man nach einer guten Stunde zwar froh wieder draußen zu sein, aber dennoch ist der große Tempel und die umliegende Tempelanlage ein Muss für alle Kandy-Besucher. Der Temple of the Tooth ist nicht ohne Grund ein UNESCO-Weltkulturerbe.
3. Surfen in Arugam Bay
Für Surfer ist Sri Lanka heute eines der Top-Destinationen weltweit. Seit dem Ende des Bürgerkriegs und nachdem die Infrastruktur nach dem schlimmen Tsunami 2004 wieder einigermaßen stand, wurde Sri Lanka unter Surfern nach und nach immer beliebter – und das nicht ohne Grund. Sri Lanka bietet das ganze Jahr über traumhafte Wellen, je nach Saison entweder an der Ost- oder Westküste und mit Spots für jedes Level.
Arugam Bay ist unter den Surfer-Orten mein absoluter Favorit. In diesem schnuckeligen Örtchen an der Westküste sind die Wellen durch den Wind und die Strömung in der Nebensaison zwischen Mai und Oktober besonders gut. Private Surfstunden mit wirklich guten Lehrern sind hier sehr erschwinglich und die frische Kokosnuss an einer der Strandbars schmeckt nach einem guten Wellenritt noch viel besser.
Von November bis April ist Hikkaduwa im Südwesten als Surfort eine super Alternative.
4. Elefantenwaisenhaus Pinnawala
Auf dem Weg nach oder von Kandy bietet es sich an einen Abstecher nach Pinnawala zu machen und das größte Elefanten Waisenhaus der Welt zu besuchen. Die nächste Bahnstation ist Rambukkana und von hier aus kann man entweder ca. eine halbe Stunde zu Fuß gehen, oder auf einen Bus oder Tuk-Tuk hüpfen.
Während man zu dem Waisenhaus – was viel mehr ein riesiger Park mit Bäumen, einem Fluss etc. ist – online einiges Negatives zu lesen bekommt, so sind jene Beiträge nicht ganz aktuell. Denn es hat sich einiges getan in den letzten Jahren, und sei es aus wirtschaftlichen Motiven um Touristen (wieder-) anzulocken oder aus Tierliebe, das Ergebnis bleibt gleich: Das Elefantenwaisenhaus in Pinnawala bietet der Herde von über 90 Tieren viel Platz, Verpflegung und Versorgung und dem Besucher ein einmaliges Erlebnis. Besonders schön ist es, neben den Tieren herzugehen, wenn diese zum Fluss geführt werden und den jungen Elefanten beim Plantschen im Wasser zuzusehen.
5. Wanderung zum Ella Rock
Es gibt viele traumhafte Wanderungen durch das Hochland Sri Lankas. Der ca. 13km lange Hike zum Ella Rock ist dabei auf jeden Fall neben dem Little Adam’s Peak unter den schönsten Wanderungen in der Gegend.
Der Weg beginnt hinter dem Bahnhof in Ella und führt vorerst über die Gleise. Angst vor Zügen muss man hier nicht haben, da diese nur 1-2 Mal am Tag kommen, langsam fahren und genug Krach machen, um einen vorzuwarnen. Da es zum Ende hin etwas steil wird, bevor man auf der Spitze des Ella Rocks auf einer Höhe von um die 1300m ankommt, kann man für den Trip gut 4 Stunden einrechnen. Dies beinhaltet aber auch ausreichende Pausen um die wunderschönen Aussichten zu genießen und zu verschnaufen. Es bietet sich an früh morgens aufzubrechen, um der Mittagshitze zu entgehen.
6. Yoga in Trincomalee
Das Wanderers Hostel in Trincomalee an der Ostküste Sri Lankas bietet sich nicht nur als Bleibe mit einem top Preis-Leistungs-Verhältnis an. Neben dem Charme des Hostels im Beach Style, werden hier auch bis zu vier Yogastunden täglich angeboten. Die Styles variieren von Vinyasa, Hatha, über Yin-Yoga zu Ashtanga-Yoga und sind für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Lucie, die die meisten Stunden anleitet ist außerdem ein absoluter Sonnenschein an sich und gibt einem bei Nachfragen auch private Stunden.
Falls man also an Trincomalee vorbeikommt, dann nichts wie hin zu eine der Yoga-Stunden, an denen man auch teilnehmen darf, wenn man nicht im Hostel übernachtet. Das Flair über dem ruhigen Wasser ist einfach einmalig und ein perfekter Start oder Abschluss des Tages – ommm 🙂
7. Kochkurs in Mirissa
In Sri Lanka gibt es viele gute Möglichkeiten, einen Kochkurs zu machen und zu lernen die typisch Sri Lankan Curry Aromen zu kreieren. Fragt man Einheimische in dem traumhaften Strandort Mirissa, im Süden der Insel nach einer Empfehlung, so wird man mit großer Wahrscheinlichkeit hier hin geschickt: Zum No.1 Dewmini Roti Shop. Versteckt in einer Hintergasse, die am Ende eher wie eine privater Einfahrt wirkt, befindet sich das Restaurant zwischen ein paar Baumen im Garten eines kleinen Hauses.
Hier lernt man in einem ca. 3 stündigen Kurs, angeleitet von der bezaubernden Gayani, insgesamt sechs Curries zuzubereiten, die dir das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Besonders aus dem Grund, dass man während des Aufenthalts in Sri Lanka schlichtweg immer ausgeht zum Essen und auch nach deutlichem „not spicey“-Wunsch häufig grenzwertig scharfes Essen serviert bekommt und einem die Schweißperlen von der Stirn tropfen, ist dies eine tolle Abwechslung. Hier erfährst du wie welche Gewürze die typischen Geschmäcker kreieren und sogar gesundheitliche Aspekte der Gerichte. Das ganze kostet umgerechnet nur um die 10€ und ist ganz neben den spannenden Infos, allein durch das Menü, definitiv seinen Preis wert.
8. Fotoshoot auf der Nine-Arch-Bridge
Die Nine-Arch-Bridge bei Ella wurde während der britischen Kolonialzeit im Jahre 1921 erbaut. Für den Bau wurde kein Stahl, sondern ausschließlich Steine, Ziegel und Zement verwendet. Die Nine-Arch-Bridge ist heute die größte Brücke dieser Art in Sri Lanka. Ein bis zwei Mal am Tag kommt hier noch ein Zug vorbei und in der Zwischenzeit kann man hier auf der Brücke herumlaufen, sich auf die Kante setzten und die Aussicht genießen.
Alle (Hobby-)Photographen aufgepasst: Die Brücke ist mit seinen neun Bogen über dem Flusstal mitten im Grünen wirklich ein einzigartiges, schönes Motiv. Da Sri Lanka eines der Reiseorte ist, die wunderschöne Aussichten und Motive bieten, man aber absolut keine Postkarte findet, die diesen von der Qualität der Abbildungen her gerecht wird, kann man hier also gut seine eigenen Postkarten-tauglichen Bilder schießen.
9. Führung durch die Teeplantagen der Highlands
Die weiten Teeplantagen ziehen sich über die weiten Hügel des Hochlands von Sri Lanka und sind absolut bezeichnend für das Land. Nicht nur, da die Tee Pflanzen das optische Bild der Landschaft prägen, sondern auch weil der Tee so das Nummer eins Exportgut des Landes ist, welches bis 1972 sogar nicht Sri Lanka, sondern Ceylon hieß.
Die Plantagen rund um Nuwara Eliya, z.B. das Talawakelle Tea Estate bieten geführte Touren an die sich für Teetrinker, genauso wie für Kulturinteressierte lohnen. Hier erfährt man, wieviel Arbeit in einer Tasse Tee wirklich steckt und welchen Weg die saftig grünen Blätter zurücklegen, bis sie bei uns in sorgsam verpackten Teebäuteln in den Supermärkten zu kaufen sind. So ist Tee für mich ein alltägliches Getränk und dennoch wusste ich nicht mal, dass Grüntee und Schwarztee von der gleichen Pflanze, der Camellia sinensis kommen. Die Weiterverarbeitung bestimmt hier also die Sorte.
Eine Tee-Verkostung ist in der Regel in einer Plantagen- und Fabrikführung inbegriffen.
10. Dem Sonnenuntergang entgegen auf der Dalawella Schaukel
Die Schaukel am Dalawella Beach, nahe Unawatuna im Süden Sri Lankas ist ein Paradebeispiel eines Ortes, der wie über Nacht, durch einzwei erfolgreiche Blogger oder Social Media Influenzer, unglaublich beliebt werden. Aber auch wenn man hier den Sonnenuntergang über dem Meer mit ein paar besonders ambitionierten Instagrammern teilt, hat es die Dalawella Swing für mich unter die Top 10 Aktivitäten Sri Lankas geschafft.
Die Schaukel befindet sich direkt hinter dem Dream Cabana Hostel, von dessen Inhabern sie auch erbaut wurde. „Erbaut“ ist hier vielleicht der falsche Begriff, da es mehr so aussieht als wäre jemand den schrägen Stamm der Palme hochgeklettert und hätte schlichtweg ein Seil an der Spitze befestigt.
Definitiv ein traumhafter Ort um einen entspannten Abend zu verbringen, einen Cocktail zu schlürfen, der Musik aus den umliegenden Bars zu lauschen und zu schaukeln. Die Dalawella Palm Tree Swing ist mit dem Zug nur zwei Stunden und wenige Rupees von Colombo entfernt.
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