Nizwa ist die ehemalige Hauptstadt des Oman. Die heute durchaus modern wirkende, einstige Oasenstadt liegt in einem Wadi am Rande des Jebel Akhdar (auch Dschabal al-Achdar). Die Stadt hat heute etwas mehr als 20.000 Einwohner. Von Maskat aus erreicht man Nizwa über eine 180 km lange, asphaltierte Straße.
Über dem Zentrum thront die mächtige Festung, im 17.Jhd. von Sultan Bin Saif erbaut. Innerhalb des Forts sicherte in früheren Zeiten eine Brunnen die Wasserversorgung der Bevölkerung wenn Nizwa belagert wurde. Der gewaltige Turm der Anlage hat eine Durchmesser von 35 m und mit einer Höhe von 30 m ist er der höchste Turm Omans. Durch seine Schießscharten und die Zinnen des Wehrgangs hat man einen Rundblick über die Altstadt, auf den Souk und die blau-goldenen Kuppeln der Großen Moschee.
Nizwa war einst das Zentrum der Ibadhiten, hier wurde auch der erste Imam gewählt. Der Ibadhismus entstand, nachdem sich der Islam in schiitische und sunnitische Muslime aufgespalten hatte. Aus den Schiiten ging im 7.Jahrhundert eine Gruppe von Charidschiten hervor, unter ihnen Abdulla Bin Ibadh und seien Anhänger, die in Basrah wirkten. As Salimi, ein Geschichtsschreiber aus dem Oman, den Ibadhasimus als eine islamische Lehre als einen „Vogel, dessen Ei in Medina gelegt wurde, der in Basrah ausschlüpfte und der sich im Oman niederließ“. Im Inneren des Oman mit Nizwa in seinem Zentrum hielt sich der Ibadhismus, während er an der Küste durch Schiiten und Sunniten verdrängt wurde.
Der Souk liegt unterhalb der Festung. In mehr als 200 Läden und Ständen bekommt man neben Datteln, Obst, Fisch, Gemüse teilweise auch Souvenirs wie gewebte Teppiche und Stoffe, Silberschmiedearbeiten und Töpferwaren. Freitags wird in der Nähe der traditionelle Viehmarkt abgehalten, auf dem Schafen, Ziegen, Rinder und Geflügel ihre Besitzer wechseln.
Nizwa ist von Palmenhainen, Obstplantagen und Gemüsefeldern umgeben, die über ein mehr als 500 Jahre altes Bewässerungssystem der Faladsch – Kanäle mit Wasser aus den Bergen versorgt werden.