Die Mentawai-Inseln liegen westlich von Sumatra, sie werden der Provinz Sumatera Barat (West-Sumatra) zugerechnet. Siberut, Sipora, Pagai Uara, Pagai Selatan und weiter südlich Sanding bilden die Mentawai-Gruppe.
Schon 2000 a.D. wurden die Inseln besiedelt. Kultur und Sprache unterscheiden sich deutlich von Sumatra. Hauptstadt und Verwaltungszentrum ist Tua Pejat auf der Insel Sipora.
Diese relativ flachen Inseln waren einst von tropischen Regenwäldern bedeckt und von ausgedehnten Mangrovengürteln vor Überflutungen geschützt. Aber erst Mitte der 1990er Jahre wurde der radikale Holzeinschlag auf der Insel Siberut mit der Errichtung eines Nationalparks gestoppt. Es gibt eine Reihe von Affenarten, die endemisch für die Mentawai – Inseln sind, d.h. nur hier vorkommen.
Die Inseln werden vom Stamm der Sakhai und anderen indigenen Volksgruppen bewohnt. Im Zuge der Umsiedlungen des Transmigrasi – Projektes kamen in den siebziger Jahren Neusiedler aus Java und Sumatra hinzu.
Die Ureinwohner, die Mentawai, ziehen teilweise auch heute noch als Halbnomaden durch die Küsten- und Regenwälder. Ihre Anzahl wird auf etwa 64.000 geschätzt. Mentawai sind bekannt für ihre ausgesprochene Spiritualität, ihre Körper Tattoos und sich die Zähne spitz zu feilen.
Zur wirtschaftlichen Entwicklung wird der Tourismus von staatlicher Seite seit den 1980er Jahren gefördert, wenig später wurden die Inseln ähnlich wie Nias auch als Surferparadies entdeckt. Die Mentawai – Inseln liegen oft in der Nähe der Epizentren der Seebeben und haben unter den katastrophalen Folgen zu leiden. Das letzte größere Beben im Oktober 2010 forderte allein mehr als 400 Tote. Das behindert natürlich auch die Tourismusentwicklung.