Die Entscheidung über den geplanten Bau des Xayaburi-Staudamms über den Mekong-Fluss in Laos ist wiederum vertagt worden. Vertreter der vier anliegenden Länder Laos, Thailand, Vietnam und Kambodscha trafen in der laotischen Hauptstadt Vientiane zusammen und konnten sich auf keine gemeinsame Position einigen. Zuvor kam es vor der thailändischen Botschaft in Laos zu Protesten gegen den neuen Staudamm. Umweltschützer warnen vor den verheerenden Folgen und übergaben einen Protestbrief.
Rund 350 km nördlich von der laotischen Hauptstadt Vientiane soll am Fluss Mekong ein riesiger Staudamm mit einem Wasserkraftwerk entstehen, welches Strom nach Thailand exportieren soll. Das Projekt soll etwa 3,5 Milliarden Dollar kosten. Wiederum kam es auf der Länderkonferenz zu keiner Einigung. Während sich Laos und Thailand über die Vergabe des Bauauftrages streiten, meldeten gerade die Vertreter Vietnams Bedenken an und fordern wie die Umweltschützer auch ein zehnjähriges Moratorium, in dem die Folgen des Staudammbaus genau untersucht werden können.
Der Mekong ist der längste Fluss Südostasiens und wird als „Mutter aller Flüsse“ verehrt. Dieser Fluss bildet für Millionen von Menschen eine wichtige Lebensader. Durch den Bau könnten viele Felder nicht mehr bewässert werden. Zudem sind viele Fischarten vom Aussterben bedroht. Umweltschützer und Protestler befürchten, dass der Wasserlauf des Mekong erheblich verändert wird und dass dadurch viele tausende Familien ihre Lebensgrundlagen verlieren werden. Der riesige Stausee würde zugleich etwa 2.000 Menschen aus ihrer Heimat vertreiben.
Die Entscheidung über den Bau des Xayaburi-Staudamms über den Mekong wurde vertagt. Im Oktober oder im November sollen nun die Minister der Länder zusammentreffen und über den Staudamm entscheiden. Das teilte der Vorsitzende der Mekong River Commission mit. Allerdings ist dieser Beschluss für Laos nicht bindend. Laos könnte auch ohne Zustimmung der anderen Länder den Bau des Staudammes beginnen.
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