Die Küste Kambodschas

Die Orte Kampot und Kep, unweit der vietnamesischen Grenze, gehören zu den ehemals mondänen Badeorten der feinen Gesellschaft des Landes während der Kolonialperiode. Die Kolonialmacht Frankreich prägte dieser Küstenregion auch architektonisch den Stempel auf, wie viele Feudalresidenzen im Bereich der Küste beweisen. Übriggeblieben sind bis heute nur die vielen Seafood-Restaurants hier.

Der Strand beim Festland eignet sich nur bedingt zum Baden. Es gibt einige Hotels und Guesthäuser. Richtig toll wird das Strandleben auf den hier vorgelagerten Inseln, deren größte Phu Quoc heißt und von den französischen Landverteilern Vietnam zugeschustert wurde. Rabbit Island und andere Inseln, sind mit Booten erreichbar. Zwischen Kampot und Sihanoukville, erstreckt sich an der Küste entlang ein Gebirgszug.

Der bekannteste Hügel davon heißt Bokor Hill und ist nun ein Nationalpark der Sonderklasse. Der Eingang zum Preah Monivong National Park befindet sich rund 8 km westlich von Kampot City. Auf dem Hügelplateau stehen noch beachtliche Palastruinen und verfallene Bauwerke, es wird derzeit auch an neuen Projekten gearbeitet.

Bokor Hill in Kambodscha: von Trendy64 (Eigenes Werk) [GFDL , via Wikimedia Commons

Bokor Hill in Kambodscha: von Trendy64 (Eigenes Werk) [GFDL , via Wikimedia Commons

 Hier in über 1.000 m Höhe über dem Meer, genießt man an klaren Tagen eine sagenhafte Fernsicht.

fernsicht-bokor-hill

Der Bokor Hill war bis kurz vor der Jahrtausendwende eine Trutzburg der berüchtigten „Roten Khmer“. Bereits beim Palastbau zwischen den beiden Weltkriegen, gelangte Bokor unter den Kolonialherren zu trauriger Berühmtheit, denn es gab rund 900 Todesopfer in der Bauphase unter den Arbeitern zu beklagen.

Kampot und Kep können übrigens von Phnom Penh aus mit Sammeltaxen und Minibussen angefahren werden, der Startplatz dieser ist beim Phsar Thmei (Central Market).

Sihanoukville und seine herrlichen Strände, gehören zu den besten Badeplätzen in Kambodscha. Feiner Sand, nette Inselchen davor und ein wenig Nightlife, machen Sihanoukville zum drittstärksten Besuchermagneten des Landes nach Siem Reap und Phnom Penh. Die Stadt hieß früher Kampong Som und wurde zu Ehren des Königs umbenannt.

Hotels und Guesthouses gibt es hier in einer facettenreichen Bandbreite. Billigabsteigen für die Backpacker auf dem Weather Station Hill, im nördlichen Sektor der Stadt an der Ekkareach Street, begründeten seinerzeit den Tourismus hierher. Die Kompong Som Bucht nördlich des Städtchens ist die Heimat des berühmten Waffenschieber- und Schmugglernestes Sre Ambel. Sihanoukville hat fahrplanmäßige Linienbusse von und nach Koh Kong, Phnom Penh und Kampot.

Ganz im nördlichen Küstenbereich von Kambodscha liegt die Stadt Koh Kong, zahlreiche Inseln in Küstennähe versprechen unweit von hier verträumte Inselferien mit sehr wenig Luxus. Der bei Koh Kong in den Golf mündende Fluss, ist nur noch wenige Kilometer von Cham Yeam entfernt. Das ist ein Fischerdorf direkt südlich der Thailandgrenze (Hat Lek Borderpoint). Schiffsverkehr mit Fährbooten von Koh Kong gibt es regelmäßig nur in den frühen Morgenstunden, diese halten auch auf den bewohnten Inseln an Pieranlagen.

Der Ort Koh Kong hat selber keinen nennenswerten Strand. Es gibt hier aber ein paar Hotels und Guesthouses. Im Angebot der Touroffices sind Ecotourismus im nahen Cardamom-Gebirge und auf den schiffbaren Flüssen. Busse im Linienverkehr fahren von hier nach Sihanoukville und Phnom Penh.

Siem Reap, die Hauptstadt der Khmer

Ganz nahe dem nordöstlichen Ufer des Tonle Sap Binnensees, befindet sich Siem Reap. Hier in der Peripherie der Stadt lebten bereits vor über 1.000 Jahren ein hoch entwickeltes Völkchen. Dieses Khmervolk war den Nachbarn aus militärischen und zivilisatorischen Aspekten haushoch überlegen. Es gab Schulen am Königshof, ein Alphabet und eine recht sakrale Lebensphilosophie. Je nach des herrschenden Gottkönigs Gusto, schwankte die Glaubensrichtung zwischen dem Hinduismus und dem Buddhismus hin und her.

Baudenkmäler beider Baustile bedecken weite Teile der Gegend. Hier wurden mehr Materialien verbaut, als beispelsweise bei allen Pyramiden Ägyptens zusammen. Man kannte sich mit Bewässerungssystemen aus und baute riesige Wasserbecken, um die vielen Leute und die Landwirtschaft auch in der Trockenzeit mit ausreichendem Wasser zu versorgen. Die Anlagen der Tempel von Angkor Wat, der Bayon, der Tempel Ta Phrom und auch Banteai Srey, ziehen jährlich eine in die Millionen gehende Schar von Besuchern an.

Der Preah Ko Tempel bei Siem Rep

Der Preah Ko Tempel bei Siem Rep

Siem Reap hat einen internationalen Airport und ist erstklassig mit Beherbergungsbetrieben in jeder Kategorie bestückt. Busse verkehren aus dem ganzen Land hierher, es gibt auch eine Fährverbindung über den Tonle Sap.

Die angkorianische Zivilisation beherrschte weite Gebiete in Südostasien und wird als Keimzelle anderer Kulturen (Thai, Laos, etc.) betrachtet. Kein anderer Ort ist derart perfekt für eine erlebnisreiche Entdeckerreise in diesem Lande vorbereitet.

Preah Vihear, Banteay Meanchey – die nordwestliche Grenzregion zu Thailand

Abgesehen von dem UNESCO Weltkulturerbe, der Tempelanlagen von Preah Vihear, ist die gesamte Region aus touristischer Sicht weniger interessant. Etwas Ackerbau gibt es in diesem dünn besiedelten Gebiet unterhalb der Dongrek Mountainrange, die hier eine Art natürliche Grenze zu Thailand bei Si Sa Ket bietet. Poipet wird von Phnom Phen, Battambang und Siem Reap mit Bussen angedient.

Der Preah Vihear Tempel

Der Preah Vihear Tempel

 

Stung Treng, Rattanakiri, Kratie und Mondulkiri – die nordöstlichen Grenzprovinzen zu Laos und Vietnam

Hier grenzt Kambodscha an den Si Phan Don Distrikt in Laos, exakt dort wo der Mekong seine Stromschnellen, Wasserfälle und Inselchen hat. Ein tolles Naturschauspiel mit einer artenreichen Fauna und Flora. Rattanakiri und Mondulkiri im Osten, gehören zu den am wenigsten entwickelten Regionen in ganz Südostasien. Hier gibt es weite, fast unberührte Gebiete, viel Natur und noch Volksstämme in den Hügeln, die bisher nur wenig Berührungen mit den Fortschritten technologischer Entwicklungen hatten.

Nur vier Einwohner hat Mondulkiri im statistischen Mittel je km² Fläche, aber wunderschöne Wasserfälle und auch noch anderes an herrlicher Natur zu bieten. Banlung und Sen Monorom werden von Phnom Penh aus mit Bussen angefahren, ein kleiner Provinzairport bei Stung Treng bringt eilige Touristen in die Region. Der Mekong ist bis Kratie von Phnom Penh aus ganzjährig schiffbar.

Der Mekong (hier mit Sicht auf Phnom Penh)

Der Mekong (hier mit Sicht auf Phnom Penh)

Battambang und Pursat – die Grenzgebiete im Westen zu Thailands Chantaburi und Sa Keo Provinzen

Battambang hat noch viel von seinem ursprünglichen Charme als französisch angehauchtes Städtchen am Fluss im Kolonialstil. Pursat liegt als Uferprovinz des Tonle Sap südlich davon. Beide Regionen gehören zu den heftig verminten Regionen früherer Konflikt und die Rubingewinnung um Pailin verschaffte den „Roten Khmer“ dicke Einkünfte in deren Hochburg bis zum Millennium. Busse verbinden Prusat und Battambang mit Poipet und Phnom Penh. Boote fahren Passagiere nach Siem Reap, wenn Wasserstände das erlauben. Es gibt in Pailin und Battambang Provinzairports.

Peripheriegebiete von Phnom Penh und südliche Grenzprovinzen zu Vietnam

Aus diesen Regionen entstammt ein Großteil der heutigen Bevölkerung von Phnom Penh. Die Landwirtschaft hier versorgt die 2 Millionen-Stadt mit Lebensmitteln und Arbeitskräften für die aufblühenden Industrien von Kambodscha. Die Überlandversorgung der Hauptstadt mit vietnamesischen Waren bescherte den Grenzprovinzen Reichtum und Arbeit.

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