Die Nachricht von seinem unerklärlichen Verschwinden sowie den erfolglosen Suchaktionen gingen damals um die Welt. Jim Thompson wurde zum Mythos.
Er ist im Dschungel von Malaysia bereits 1967 verschwunden und es wurden nie Hinweise gefunden, was mit ihm, an diesem 27. März, geschah. Jim Thompson war damals 61 Jahre alt und besuchte einen Freund. Bei einem Ausflug, mit weiteren Freunden, in die Cameron Highlands passierte schließlich das unfassbare Unglück.
Seit über 45 Jahren gibt es nur Spekulationen. Wurde er von einem Wildtier angefallen und verschleppt oder tauchte er damals einfach unter? Ob diese Fragen irgendwann beantwortet werden können? Die Antworten bleiben vorerst offen.
Jim Thompson war Amerikaner und wurde im US-Staat Delaware geboren. Als Architekt arbeitete er vor dem Zweiten Weltkrieg. Später kämpfte er für das Militär der USA in Europa. Er war in Thailand beratend tätig und entdeckte sein Herz für das Königreich. Der Seidenindustrie widmete er sich intensiv. Es entstanden neue Arbeitsplätze und er erreichte, dass die handgefertigten Stoffe qualitativ hochwertig wurden und in alle Welt exportiert werden konnten.
Damals schaffte sich Thompson im Herzen von Bangkok, wo es aber noch sehr viel ruhiger und gelassener zuging als heute, eine eigene Oase. Heute liegt das Grundstück inmitten von Hochhäusern, ganz in der Nähe des National Stadium.
Das Jim Thompson Haus ist ein Touristenmagnet und wird täglich von vielen Besuchern, aus aller Welt, aufgesucht. Die Gäste können die alten Teakhäuser besichtigen und viele Buddhastatuen in dem kleinen Garten bestaunen, der im Laufe der Jahre Dschungelcharakter angenommen hat.
Der Architekt und Designer ließ damals in der alten Hauptstadt, Ayutthaya, einige alte Häuser, die inzwischen ca. 250 Jahre alt sein dürften, demontieren. Sie wurden nach Bangkok gebracht und auf seinem Grundstück ganz oder zumindest teilweise, wieder aufgebaut. Beschädigte Teile wurden fachmännisch ergänzt. Insgesamt sechs alte Teakhäuser wurden auf diese Art und Weise umgesiedelt und vor dem Verfall gerettet.
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Die Häuser sind vollständig, mit wertvollen Gegenständen, aus dem Nachlass von Jim Thompson, eingerichtet. Seine Kunstsammlung und Gemälde sind hier zu bestaunen, ebenso die vielen Möbel und Antiquitäten.
Wie in vielen öffentlichen Einrichtungen in Thailand, müssen die Besucher auch hier die Schuhe, vor dem Betreten der Teakhäuser, ausziehen. Voller Ehrfurcht wird der Aufforderung nachgekommen.
Nach dem Rundgang können die Besucher im kleinen Restaurant ein wenig relaxen. Frisch gepresste Obstsäfte werden gereicht und die Gäste können, inmitten der himmlischen Ruhe, den Augenblick genießen. Ihre Blicke gleiten über die unzähligen Blüten und die vielen kleinen Schalen mit Lotusblüten. Sie schauen noch einmal zu den Teakhäusern mit ihrem roten Außenanstrich und den alten Dachschindeln.
Dann dauert es nur noch kurze Zeit und die Gegenwart holt die Gäste wieder ein. Der tosende Autoverkehr, Handyklingeln, Mac Donalds und andere Dinge der modernen Zivilisation sind wieder präsent.
Jim Thompson konnte seine Oase leider nur acht Jahre genießen.
Bildquelle: By Deror_avi (Own work) [GFDL (www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
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