Die Altstadt von Hội An ist ein ausgezeichnetes und gut erhaltenes Beispiel für einen Handelshafen, der typisch für Südost-Asien im 15. bis 19.Jahrhundert war.
Seine historischen Gebäude und Gassen spiegeln den Einflüssen eigener Kultur und fremder Einflüsse wider. Dies macht Hoi An zu einem einzigartigen Ensemble, das aus diesem Grund in die Liste der UNESCO World Heritage Sites aufgenommen wurde.
Auch heute ist der Besuch von Hội An der Höhepunkt einer Vietnamreise. Hoi An liegt in der Mitte Vietnams. Hier ist alles etwas ausbalancierter, das Klima liegt zwischen kühl und feucht-warm. Es geht nicht so hektisch zu wie in Hanoi und Saigon, Hue oder Nha Trang. Selbst die Motorradfahrer schalten einen Gang runter und haben einen fast gemächlichen Fahrstil.
Einst war Hội Ann ein bedeutender Hafen und Umschlagplatz am Anfang der Seidenstraße. Doch vor einigen Jahrhunderten bereits versandete der Hafen, und die Stadt verlor an Bedeutung und versank in eine Art Dämmerzustand. Hoi An blieb in den folgenden Indochina- und Vietnam- Kriegen von Zerstörungen verschont. Andererseits fehlten die Mittel für eine Restaurierung und Sanierung der Altstadtviertel.
Bis vor wenigen Jahren die ersten Touristen den ganz speziellen Charme von Hoi An für sich entdecken. Seitdem ist die Stadt aus dem Dornröschenschlaf erwacht und hat sich mit kleinen, familiengeführten Restaurants und Souvenirshops auf die wachsende Touristenschar eingestellt.
Die Preise haben sich ebenfalls dem internationalen Niveau angepasst, Hotels und Restaurants sind hier etwas teurer als in den anderen Städten Vietnams. Die Altstadt wurde zur Fußgängerzone erklärt. Jetzt kann man es sogar als Ausländer wagen, ein Fahrrad oder Motorbike zu mieten, um Hoi An zu erkunden oder hinaus aufs Land zu fahren.
Immer noch hat sich Hội An einen Sinn für seine Vergangenheit bewahrt, die auch den Besucher schnell gefangen nimmt.
Das gilt ganz besonders für die Legendary Night: jeden Monat einmal bei Vollmond verwandelt sich die Altstadt in eine magische Welt mit Seidenlaternen, traditionellem Essen, Gesang, Tanz und Theateraufführungen in den Straßen.
Hội An – das heißt auf Deutsch ruhige Gemeinschaft oder friedvolle Versammlung – zu recht.
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