Die Halong-Bucht ist ein spektakuläres Ausflugsziel in Vietnam
Im Golf von Tonkin liegt die Halong-Bucht. Sie zählt zu den wichtigsten Touristenattraktionen Vietnams. Bekannt ist die Bucht vor allem wegen ihrer mystischen und bizarren Kulisse, die ein beliebtes Motiv für Fotos und Postkarten ist.
Die Halong-Bucht („Ha Long Bay“) besteht aus mehr als 1.500 Inseln, unzähligen schroffen Felsen und Säulen aus Kalkstein. Aufgrund ihrer zerklüfteten und steilen Beschaffenheit sind die meisten Inseln unbewohnbar. Dies macht sie zu einem unberührten, intakten Ökosystem. Die Landschaft besticht durch ihre reizvolle Schönheit. Viele Besucher sagen, dass die Halong Bucht einer der atemberaubendsten Orte der Erde ist.
Die Felsen und Inseln formen eine eigenwillige Kulisse, wie man sie aus mystischen Fantasy-Romanen kennt. Seit 1994 wird die Bucht auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe geführt. Die vielen Inseln beherbergen Grotten und Höhlen, kleine Wasserfälle sowie Stalaktiten und Stalagmiten mit kuriosen Formen. Wenn sich die Sonne auf dem smaragdgrünen Wasser spiegelt, hat man das Gefühl, Unterwasser-Burgen aus einem Märchenland zu sehen.
Stalagmiten und Stalaktiten in der vietnamesischen Halong-Bucht
Die außergewöhnlichen Formen der Felsen ist durch das Wasser entstanden, das im Laufe der Jahrmillionen auf den Kalkstein eingewirkt hat. Geologen bezeichnen dieses Phänomen als „Turmkarst“.
Auch in Madagaskar und China kommen solche Karst-Formen vor. Trotzdem sind die Gebilde in der Halong Bucht einzigartig, denn sie stehen mitten im Meer. Weder die Wellen noch der Salzgehalt des Wassers konnte ihnen etwas anhaben.
Eine der bekanntesten Höhlen ist die Hang Dau Go-Höhle. Hier findet man unterschiedliche Steinarten mit grotesken Formen. Eine enge Wand teile die Höhle in zwei Kammern auf. Am Ende der Höhle befindet sich eine Quelle, die Trinkwasser spendet. Der frühere vietnamesische Kaiser Khai Din besuchte diesen außergewöhnlichen Ort im Jahr 1917 und hinterließ sein Autogramm an der Wand. Eine andere Höhle mit dem Namen „Kuang Han“ ist für ihre besondere Tiefe bekannt: Sie misst 1.300 Meter.
Die Grotten in der Halong-Bucht sind für ein besonderes, akustisches Phänomen bekannt: Wenn der Wind durch die zahlreichen Tropfsteine weht, dann hört der aufmerksame Besucher ein fernes Trommelspiel, das aus der Tiefe der Höhlen zu kommen scheint. Die Sagen erzählen, dass diese fernen Klänge das Echo der Kriegsschauplätze vergangener Zeiten sind, als China und Vietnam gegeneinander kämpften und ein Drache den Vietnamesen zu Hilfe kam. Der Name „Halong“ bedeutet übrigens „Der Ort, wo der Drachen in das Meer eintauchte“.
Weltkulturerbe auf dem Wasser – Die Halong-Bucht in Vietnam
Die Bucht und mit ihren markanten, aus dem Wasser ragenden Kalkfelsen war Kulisse für den französischen Film „Indochine“ aus dem Jahre 1992 (mit Catherine Deneuve). 1994 wurde die Halong-Bucht zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
In 2011 nahm man die Halong-Bucht in die Liste der „neuen sieben Naturweltwunder“ auf. Damit wurde sie ein ernsthafter Konkurrent für „Mitbewerber“ wie den italienischen Vulkan Vesuv, das Great Barrier Reef in Australien und den Baikal-See, den tiefsten See der Erde.
Halong ist jedoch mehr als nur eine Bucht. 120 Kilometer Küste gehören zu dem Gebiet, in dem die unzähligen Inseln wie Diven im smaragdgrünen Wasser zu baden scheinen. Etwa tausend Inseln können einen Namen vorweisen. Die Halong-Bucht wird jährlich von über zwei Millionen Touristen besucht.
Eine Rundfahrt in der Halong-Bucht
Mit Schiff oder Dschunke durch die Halong-Bucht: Diese Fahrt ist ein Muss für jeden Vietnam-Reisenden. Boote gibt es in allen möglichen Größen, Ausstattungen und Preisen. In die kleinsten Boote passen gerade einmal zwei Mitfahrer. Auf den großen Passierbooten können bis zu über 100 Gäste mitfahren. Die Reise durch die Bucht führt an den tausenden von Inseln und Felsen vorbei.
Ein besonderes Highlight ist ein romantisches Dinner auf einer der Inseln – auf jeden Fall im voraus buchen! In der Bucht kann man auch Kajaks mieten und ein schwimmendes Dorf besuchen.