Wenn man an Indien denkt, dann kommen einem würzige Speisen, eine unglaubliche Landschaft, heilige Kühe, Tempel und kulturelle Vielfalt in den Sinn. Nun muss man aber bedenken, dass Indien an sich ein riesiges Land ist, dessen Regionen, Kulturen und vor allem Sprachen sich unheimlich voneinander unterscheiden.
Der Norden ist wohl das, was wir uns unter dem typischen Indien vorstellen, mit allem was in positiver sowie negativer Hinsicht dazugehört.
Im Süden hingegen sieht es schon ganz anders aus. Es heißt, dass Touristen, die nicht den absoluten Kulturschock erleben möchten, am besten in den Süden des Landes reisen sollten. Ein Ziel, das seit Jahrzehnten von Besuchern aus aller Welt am liebsten angesteuert wird, ist der indische Bundesstaat Goa.
Egal ob auf einem langen Backpackerurlaub oder mit einer spontanen Last Minute Pauschalreise, seit Goa vor knapp fünfzig Jahren von der Tourismusbranche entdeckt wurde, steht der Bundesstaat, der an der mittleren westlichen Küste Indiens liegt, bei vielen Reiselustigen auf dem Plan und wurde sogar mit dem Spitznamen „indische Riviera“ versehen. Die einstige portugiesische Kolonie schafft es, typisch indische Aspekte mit dem Erbe seiner ehemaligen Kolonialmacht zu verbinden.
Ein Hauch der westlichen Welt weht also schon lange durch Goa und genau das ist es vielleicht auch, was es für ausländische Urlauber zu einem so beliebten Ziel macht.
Goa: Natur, Strand und Kultur
Es gibt viel zu unternehmen in Goa, egal worauf man gerade Lust hat: Wer die Natur und wilde Tiere liebt, kommt mehr als genug auf seine Kosten, denn sowohl in den Gewässern vor der Küste als auch im Binnenland tummeln sich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die in anderen Ländern oder sogar anderen Regionen Indiens überhaupt nicht mehr vorkommen. Vor der Küste kann man Schnorcheln oder Delphine beobachten, im Hinterland auf den Gewässern Krokodile und seltene Vogelarten bestaunen. Verschiedene Eco-Adventures, wie sie genannt werden, bieten Touren durch den ganzen Bundesstaat an, auf denen man Zeuge der einzigartigen Natur werden kann.
Wer lieber einen Badeurlaub in Goa verbringen möchte, ist natürlich ebenfalls genau am richtigen Ort. Die Hauptsaison beginnt im November und geht bis etwa März. Es ist zu empfehlen, nicht vor November nach Goa zu fliegen, da zu der Zeit noch der Monsun tobt und ein Badeurlaub leicht mal ins Wasser fallen kann. Wer die richtige Saison erwischt, kann aber einen Strandurlaub erleben, der in seiner unglaublichen Schönheit unerreichbar bleiben wird.
Einer der beliebtesten Strände des Bundesstaates (der übrigens kaum größer als das Saarland ist) ist Calangute, der in der Nähe von Panjim, der Hauptstadt, liegt. Ebenfalls bekannt ist der Hippiestrand Anjuna, knapp 10 Kilometer von Mapusa entfernt. Hier gibt es regelmäßig einen berühmten Hippie-Markt, Strandpartys und das herrlich entspannte Strandgefühl gratis obendrauf.
Von indischen Wurzeln und der portugiesischen Kolonialzeit
Kulturbegeisterte werden in Goa auch nicht zu kurz kommen. Wer sich für das Erbe der portugiesischen Kolonialmacht interessiert, sollte zum Beispiel das portugiesische Viertel Fontainhas in Panjim besuchen und sich die Se Kathedrale sowie die Basilica do Bom Jesus (UNESCO Welterbe) ansehen, die mit ihrer einzigartigen Architektur zu den ältesten Kirchen in ganz Indien gehört. Obwohl ein großer Anteil der in Goa lebenden Inder katholisch ist, was natürlich ebenfalls auf die Portugiesen zurückzuführen ist, die zwischen 1510 und 1961 das Sagen hatten, haben sich viele unter ihnen die hinduistischen Traditionen bewahrt.
Ein Besuch in den Tempeln der Region darf auf einer Reise nach Goa also ebenfalls nicht fehlen. Der Shantadurga Tempel und der Mangueshi Tempel gehören zu den bekanntesten und schönsten in ganz Goa. Wenn man etwas mit Gewissheit sagen kann, dann, dass Goa zu den kleinsten aber auch vielfältigsten der indischen Bundesstaaten gehört.
Wer die Möglichkeit hat, diesen zu entdecken, sollte jede Minute seines Urlaubs auskosten.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der schwarze Schrein von Goa:
Hinterlasse eine Antwort