Nach fast achteinhalb Spannung war es endlich soweit: Indien wurde am vergangenen Sonnabend nach 28 Jahren wieder Kricket-Weltmeister und gewann nach einem spannenden Spiel gegen Sri Lanka die beliebte Trophäe. Der Gewinn des WM-Titels löste in ganz Indien eine Welle der Begeisterung aus. Das ganze Land stand Kopf, Menschen feierten und lagen sich weinend vor Freude in den Armen.
Rund eine Milliarde Menschen haben am Sonnabend weltweit das Finale der Kricket-Weltmeisterschaft in Mumbai am Fernseher verfolgt. Die sonst so überfüllten Strassen der indischen Metropolstädte waren menschenleer. Der städtische Verkehr beschränkte sich auf Notfahrten. Geschäfte waren geschlossen. Wer nicht mit Freunden und Familie vor dem Fernseher saß, besuchte die total überfüllten Public-Viewing-Veranstaltungen oder hatte zu mindestens ein Radio eingeschaltet, um das Final gebangt zu verfolgen. Kricket genießt in Indien einen ähnlichen Status wie Fußball für Brasilien oder Argentinien.
Das Spiel im Wankhede-Stadion von Mumbai begann mit einer überraschend schlecht spielenden Mannschaft aus Sri Lanka. Allerdings konnten sie sich während des achteinhalbstündigen Spiels, was für Kricket keine Seltenheit ist, beachtlich steigern und hatten am Ende 274 Punkte zu stehen. Dies sollte aber nicht reichen, denn die indische Mannschaft war an diesem Tag einfach besser. Besonders Indiens Kapitän Mahendra Singh Dhoni spielt triumphal aus und sorgte für die entscheidenden Punkte. Gegen Ende des Spiels traf er den Ball so perfekt, das er ihn zum zweiten Mal über den Spielfeldrand trieb und damit 6 Punkte für seine Mannschaft holte. Damit war die Vorgabe Sri Lankas übertroffen. Zu dem Zeitpunkt stand fest: Indien wird Weltmeister.
Was folgte war grenzenloser Jubel, Party und Freudentränen. Millionen Menschen strömten auf die Strassen Indiens und lagen sich in den Armen. Ähnlich wie bei Holi Fest gab es keine gesellschaftlichen Schranken. Die Menschen wollten einfach nur feiern und glücklich sein. Ganz Indien glich einem Lichtermeer im Partyrausch. Feuerwerkkörper wurden abgefackelt, es gab Autokorsos und Hupkonzerte. Die Nachrichtensender hatten nur noch ein Thema. „India, India“ rief das ganze Land und war stolz auf ihre Mannschaft, die nach dem Spiel von der indischen Staatspräsidentin Pratibha Patil empfangen wurde.
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