Die Chinesische Mauer ist eines der bekanntesten Bauwerke Chinas und die Grenzbefestigung, die das Kaiserreich vor den Angriffen der nomadischen Völker schützen sollte. Die Länge dieser Grenzbefestigung wird nach neusten Messungen mit 8.851,8 km angegeben. Allerdings bestand diese Befestigung nicht aus einer durchgehenden Mauer. In diesen Messungen sind 2.233 km natürliche Barrieren wie Berge oder Flüsse enthalten. Die Hauptmauer ist etwa 2.400 km lang.
Das gesamte Bauwerk besteht aus mehreren verschiedenen Mauerabschnitten, die miteinander verbunden worden sind. Diese Abschnitte sind unterschiedlich alt und weisen unterschiedliche Baumerkmale auf. Nimmt man alles zusammen, ist die Chinesische Mauer das größte Bauwerk der Welt und damit auch eines der faszinierendsten. Unvergesslich ist beispielsweise auch der Trick, mit dem der berühmte Zauberkünstler David Copperfield diese in einer Liveübertragung verschwinden ließ.
Die ersten Befestigungen, die aus Lehmwällen bestanden, gehen in das 5. Jahrhundert v. Chr. zurück. Der erste Kaiser der Qin-Dynastie ließ im 3. Jahrhundert n. Chr. die Wälle ausbauen und errichtete erstmals Befestigungen, die unterhalb der Kammlinien der Gebirge verliefen. Seit dieser Zeit wurde ständig an der Mauer gearbeitet. Lehmwälle wurden durch Mauern ersetzt. Es kamen Wachtürme hinzu und es wurde mit der Zusammenlegung bestehenden Mauerabschnitte begonnen.
Während der Ming-Dynastie erhielt die Chinesische Mauer ihre heutige Form. Es begann die letzte große Ausbauphase der Grenzbefestigung, die nun besonders vor den mongolischen Reiterarmeen schützen sollte. Die Erneuung wurde mit einem sehr großen Aufwand betrieben.
Die Mauern waren zum Teil in der Krone bis zu 8 Metern breit und eine Höhe bis zu 10 Metern. Dazu kamen 12 Meter hohe Türme, die sich im Abstand von einigen hundert Metern befanden und als Waffenlager sowie Unterkunft des Wachpersonals dienten. Nach Schätzungen sollen etwa 25.000 solche Türme integriert worden sein. 15.000 weitere Signaltürme dienten der Kommunikation mit der Hauptstadt Peking.
Während einige wenige Mauerabschnitte restauriert und für öffentliche Besichtigungen zugänglich gemacht worden sind, befindet sich die gesamte Chinesische Mauer in einem sehr schlechten Zustand, dem man nur schwer in den Griff bekommen kann. Teilweise werden Steine aus der Mauer entnommen und für den Bau von Häusern genutzt.
Einige Abschnitte wurden abgerissen, um Platz für Neubauvorhaben zu schaffen. Seit 2006 ist die Mauer, die seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, staatlich geschützt. Seither ist es verboten, Steine der Mauer zu entnehmen und als Baumaterial zu verwenden, was grundsätzlich sinnvoll ist und dauerhaft ein solches Denkmal erhalten kann und sollte. Denn so kann man die Mauer noch viele Jahre lang erhalten und besichtigen und sie bleibt ein wichtiger Bestandteil chinesischer Geschichte und Kultur.
Etwa 70 km nordwestlich von Peking entfernt befindet in Badaling sich der meistbesuchte Abschnitt der Chinesischen Mauer.
Dieser Mauerabschnitt wurde mit staatlichen Mitteln restauriert und wurde 1957 zur Besichtigung freigegeben. Es war der erste Mauerabschnitt, der offiziell von Touristen besucht werden konnte. Selbst die Umgebung nahm einen deutlichen Aufschwung.
Es entstanden Hotel und Restaurants, so dass ein Aufenthalt dort durchaus angenehmer Natur sein und eine entsprechende Freizeitbeschäftigung bieten kann. Eine Schnellstraße führt von Peking direkt nach Badaling. Diese Straße war auch der Austragungsort der olympischen Radrennen 2008, das man im Fernsehen bewundern konnte.