Der Buddha Park Xieng Khouang bei Vientiane
Der Buddha Park ist vielen Touristen auch unter der Bezeichnung Xieng Khouang bekannt und liegt rund 25 km süd-östlich der Hauptstadt von Laos.
Fälschlicherweise wird der Buddha Park auch als Tempel bezeichnet, obwohl dort eigentlich keiner erbaut wurde. Diese malerisch am Ufer des Mekong gelegene Parkanlage ist für die zahlreichen Besucher und Touristen am besten mit dem Bus oder mit dem sogenannten „Tuk Tuk“ in ungefähr 45 Minuten zu erreichen. Auf dem Weg zur Anlage liegt auch die thailändische/laotische Friedensbrücke über den Mekong, die als Geschenk von der australischen Regierung gebaut wurde und über welche die beiden Staaten seit dem Jahr 1994 verbunden sind.
Bekannt wurde Xieng Khouang durch seine zahlreichen hinduistischen und buddhistischen Skulpturen und Statuen, die vorwiegend Menschen, Tiere, asiatische Gottheiten aber auch Dämonen darstellen und eigentlich den gesamten Park bedecken. Diese mehr als 200 zum Teil skurrilen Skulpturen sind aus gehärtetem Stahlbeton gegossen und von unterschiedlichen Größen, die stattliche Ausmaße von bis zu 50 Metern Höhe und mehr erreichen können.
Für die Bauarbeiten konnte Sulilat unzählige enthusiastische Anhänger seiner Weltanschauung gewinnen, die zwar vom Bauhandwerk wenig verstanden, aber ohne Bezahlung für ihn die Skulpturen errichteten. Der Beton als Baumaterial wurde vom Bauherrn deswegen gewählt, weil er vom ökonomischen Standpunkt aus gesehen am billigsten und in Laos am meisten verfügbar war.
Zum besseren Verständnis sollen diese Figuren die drei Ebenen Himmel, Erde und Hölle definieren.
Die bekannteste Figur ist aber ein liegender Buddha, der insgesamt 120 Meter misst.
Ein absoluter Blickfang ist auch jene Figur, die wie ein überdimensionaler Kürbis aussieht und an die 30 Meter hoch ist und dessen oberste Stelle der Baum der Erkenntnis ziert. Zudem kann diese Skulptur durch den Mund eines Dämonenkopfes betreten werden. Sie soll auch die Hölle, die Erde und den Himmel darstellen, der sinnbildlich über die Stufen im Inneren der Figur durch die Besucher auch erreicht werden kann. Eine Skulptur zeigt auch den betenden und meditierenden Buddha, den eine Schlangengottheit mit sieben Köpfen vor einem Unwetter beschützt. Auch der aus der hinduistischen Mythologie stammende Dämon Rahu ist überdimensional dargestellt. Andere wiederum stellen in plastischer Art und Weise das Rad des Lebens dar.
Um die im Park spürbar herrschende und erlebte asiatische Mystik noch zusätzlich zu verstärken bzw. zu verdeutlichen läuft über eine Beschallungsanlage ständig eine zum Ambiente passende Musik.
Am höchsten Punkt der Parkanlage befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem aus ein herrlicher Blick über die gesamte Anlage möglich ist und die Größe des Buddha Parks eindrucksvoll veranschaulicht wird.
Der Gründer von Xieng Khouang
Geschaffen wurde Xieng Khouang durch die Phantasien des laotisch-thailändischen Schamanen Luang Pu Bunleua Sulilat im Jahr 1958, der mit seinen Skulpturen das Leben von Buddha und anderen Figuren aus der buddhistischen-hinduistischen Mythologie darzustellen versuchte.
Das Geld für die Errichtung der Figuren im Buddha Park stammte vorwiegend von reichen Laoten, die sich dadurch eine Verbesserung ihres Karmas erhofften. Sulilat wurde am 10. August 1932 in Thailand in der Provinz Nong Khai geboren und musste im Jahr 1975 während der Revolution aus Laos nach Thailand flüchten, weil er in einen argen Gewissenskonflikt mit der damaligen kommunistischen Regierung gekommen war. Diese bestand im Wesentlichen aus den Mitgliedern einer bewaffneten Widerstandsorganisation, der Pathet Lao. Die neuen Machthaber übernahmen auch die Kontrolle über den Buddha Park, um ihn in einen öffentlichen Park umzuwandeln.
Der Legende nach ist Sulilat als junger Mann in eine Höhle gefallen, in der er auf seinen späteren geistigen Mentor, den Eremiten Keoku, getroffen ist.
Im thailändischen Asyl errichtete Luang Pu dann ab dem Jahr 1978 eine Kopie seines Buddha Parks, der nach dem Einsiedler Sala Keoku benannt und ca. 3 km östlich der Stadt Nong Khai angelegt wurde. Dieser Park entwickelte sich auch relativ rasch zu einer Art Sekten-Hauptquartier, für die Anhänger von Sulilat. Obwohl er unter vielen Laoten und Thais als Wahnsinniger galt, wurde dem weltlichen Sulilat der Titel Luang Pu zuerkannt, der normalerweise nur für Mönche vorgesehen ist.
Zu seinem Unglück ist Luang Pu, dessen Name übersetzt „Der ehrwürdige Großvater“ bedeutet, von einer seiner eigenen Statuen gefallen. Von den dabei erlittenen schweren Verletzungen konnte er sich nie wirklich richtig erholen, bis er schlussendlich an den Folgen des Sturzes am 10. August 1996 verstarb.
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