Kaum eine Stadt in Myanmar zieht jedes Jahr so viele Reisende an wie Bagan.
Die historische Stadt liegt am Fluss Irrawaddy und ist vor allem aufgrund der mehr als 2000 Tempelruinen bekannt.
Auf etwa 40 km² findet man Tempel und Pagoden, deren Geschichte bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht.
Unter dem König Anawrahta, der von 1044 bis zu seinem Tod 1077 herrschte und das Königreich Bagan auf dem Gebiet des heutigen Birma schuf, begann die Blütezeit der Stadt Bagan. Die Einführung des Theravada Buddhismus brachte dem Reich (und der Stadt) einen Zustrom an Mönchen, Buddhisten, Künstlern und Händlern aus ganz Asien, sodass Bagan zu einem Zentrum für Kultur, Religion und Handel wurde. Im 13. Jahrhundert endete jedoch die goldene Zeit von Bagan mit dem Einfall der Mongolen. Die Stadt verlor nicht nur an politischer Bedeutung, sondern auch an tatsächlicher Größe.
Heute ist die Stadt vor allem für die vielen heiligen Tempel und Pagoden berühmt. Während der Blütezeit ließen die gläubigen Herrscher rund 6000 der heiligen Gebäude errichten, von denen heutzutage noch etwa 2000 erhalten sind. Zu den berühmtesten Gebäuden gehören das Tharabar Tor, der Ananda Tempel und der Thatbyinnyu Tempel sowie das Myoe Daung Kloster und die Mingalazedi Pagode.
Das Tharabar Tor wurde im 9. Jahrhundert erbaut und zählte damals zu den 12 Toren der Stadt. Das Tor ist gesäumt von zwei Schreinen für die Nats Mahagiri (auf der linken Seite) und Hnamadawgyi (auf der rechten Seite).
Der Ananda Tempel wurde zwischen 1091 und 1105 gebaut. Der Legende nach ließ der König Kyanzittha den Tempel von acht Mönchen bauen, die nach der Fertigstellung ermordet wurden. So wollte der König verhindern, dass die Mönche ähnliche Tempel errichten würden und wollte die Einzigartigkeit seines Tempels sicherstellen. Trotz eines Erdbebens im Jahr 1975, das Schäden am Tempel verursachte, zählt der Ananda Tempel heute noch zu den am besten erhaltenen und beliebtesten Tempeln von Bagan.
Der Thatbyinnyu Tempel ist mit 61 Metern das höchste Bauwerk Bagans. Doch nicht nur aufgrund der Höhe zählt der Thatbyinnyu Tempel zu den berühmtesten Tempeln der Stadt. Sein weißer Stuck und der auffällige Shikhara, der Tempelturm, bieten einen wundervollen Anblick. Zudem ist dieser Tempel einer der ersten zweistöckigen Tempel Bagans.
Die Klosteranlage Myoe Daung im Norden Alt-Bagans gehört zu den ältesten Klöstern der Stadt, wobei das konkrete Erbauungsdatum unbekannt ist. Die Anlage umfasst zwei Kloster sowie mehrere Pavillons und Ruheräume und ist vor allem für seine vielfältigen und hochwertigen Holzschnitzereien berühmt.
Die Mingalazedi Pagode wurde 1248 unter König Narathihapate gebaut. Die Geschichte besagt, dass der König den Bau für mehrere Jahre unterbrechen ließ, nachdem eine Prophezeiung hervorgebracht wurde, die den Untergang des Königreiches nach dem Bau der Pagode vorhersagte. Wenige Jahre nach der Fertigstellung musste der König tatsächlich vor den einfallenden Mongolen fliehen. Doch nicht nur die Geschichte macht die Mingalazedi Pagode zu einem besonderen Bauwerk. Die Terrakotta-Fliesen erzählen Geschichten aus dem Leben Buddhas und der Stupa schließt mit einem kostbaren Hti ab.
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