Al Ahmadi ist ein Vorort von Kuwait City, liegt aber bereits im südlichsten, gleichnamigen Regierungsbezirk Al Ahmadi. Hier wohnen hauptsächlich Residents und in den nahe gelegenen Erdölraffinerien beschäftige Gastarbeiter. Hier hat auch die Kuwait National Petroleum Company ihren Firmensitz.
Die Stadt Al Ahmadi hat viele Grünflächen und eine an britische Vorbilder angelehnte Architektur. Die wichtigsten Residential Areas sind Mangaf, Halifa und Riqqah.
In Al Ahmadi nahm die Erdölindustrie Kuwaits mit der KOC Kuwait Oil Company ihren Anfang. Zwischen 1947 und 1970 lebten hier mehrere tausend britische Expatriots. Die ersten Stadtpläne von Al Ahmadi folgten einem amerikanischen Schema mit einem streng geometrisch angelegten Straßennetz. Die Straßen wurden einfach mit 1st Street, 2nd Street, 3rd Street usw. durchnummeriert, die Querstraßen als Avenues benannt. Das ganze Viertel war rund um einen Hügel angeordnet mit der KOC on Top, rund 11 km von der Küste entfernt. Mitten in dieser auf dem Reißbrett konzipierten Stadt lag der Hubara Club, wo sich die Angestellten der KOC täglich trafen. In diesem Gebäudekomplex gab es ein Schwimmbad, Squash Center, Tennisplätze, Restaurants u.v.m. Am Fuß dieses Stadthügels gab es ein Shopping Center, Kino und Banken.
Abu Halifa (auch Abu Hulayfah oder kurz Halifa genannt) ist heute ein Vorort von Kuwait City. Seinen Namen hat die Siedlung nach einer Pflanze namens Hanifa, die in dieser Gegend in großen Mengen wächst. Diese Trabantenstadt wurde einst vom Emir und der Regierung Kuwaits errichtet, um die wenigen noch als Nomaden umherziehenden Kuwaitis sesshaft zu machen. Hier liegen auch das Box Hill Institute von TAFE, die Kuwait Magic Mall und das Fußballstadium des Proficlubs Sahel. Am bekanntesten jedoch ist der Al raya Gebäudekomplex. Im Gegensatz zur Retortenstadt Al Ahmadi hat Abu Halifa mit den Jahren eine organisch gewachsene Struktur erhalten – einem Mix aus alten Häusern und neuen Wohnblocks.
Die Schulen des Box Hill Institute wurden in Australien Anfang der 1920-ziger Jahre ins Leben gerufen. Die ursprüngliche Idee war, das Mädchen und Frauen auf ihre künftige Rolle als Hausfrauen vorbereitet werden sollten und die wichtigsten Bereiche der Haushaltsführung Kochen, Backen, Nähen u.ä. lernen sollten. Zusätzlich wurden Kurse in Buchführung und Sekretariat angeboten. Später kam dann die Box Hill Technical School for Boys hinzu, wo die Jungen handwerkliche Berufe wie Metallverarbeitung, Schreinern und technisches Zeichen erlernen konnten. Doch auch in Kuwait ist die Zeit nicht stehen geblieben. Im Vergleich zu manch anderem Golfstaat sind hier Frauen und Mädchen recht emanzipiert, der Frauenanteil an der Universität von Kuwait, im Parlament und im Geschäftsleben ist vergleichsweise hoch. Dies ist auch die Zeit der irakischen Invasion während des ersten Golfkrieges zurückzuführen, als viele Männer für Jahre in irakische Gefangenschaft verschleppt wurden und Kuwaitis Frauen ihren „Mann“ stehen mussten. Jetzt haben beide Box Hill Institute Post – Secondary Schulzüge und entsprechen damit weitgehend dem College-System mit Abschlüssen in Economy und technischen Fächern.
Auch Mangaf weist solch einen Mix aus Alt und Neu mit einem Geschäftszentrum und einem Wohnviertel auf. Der Ort ist in den letzten Jahren stark expandiert, doch noch fehlt an vielen Stellen die notwendige Infrastruktur. Rund um die ehemaligen Regierungsgebäude aus den 1980-ziger Jahren entstanden Wohnblocks, Geschäfte und Fast-Food Restaurants. Al Azeeziya ist das eigentliche Geschäftszentrum mit einer großen Zahl von Computer- und Mobile Phone Shops.
In der Umgebung von Al Ahmadi liegen auch mit den Ahmadi Oil Fields und dem Burgan Oil Field die größten Ölreserven Kuwaits, die sich nach Schätzungen auf ein Gesamtvolumen von 160 Milliarden Liter an Erdöl belaufen. Damit bleibt die wichtigste Einnahmequelle Kuwaits, das Erdöl, das 80% der Exportwirtschaft ausmacht, auch für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Kuwait fördert täglich mehr als 2 Mio. Barrel täglich, das entspricht fast 10% der gesamten Produktion der OPEC-Staaten. Die Ölfelder liegen rund 135 m hoch über dem Meeresspiegel und das Öl kommt durch eigenen Druck von selbst an die Oberfläche. Daher kostet die Ölförderung wenig Energieeinsatz. Durch die Höhe der Ölfelder fließt das Erdöl durch kilometerlange Pipelines bis zu den Terminals von Mina – Al – Ahmadi, einem der größten Häfen des Nahen Ostens.