Karte von Bhutan

Karte von Bhutan

 

Im Land der Dzongs und Donnerdrachen – das Königreich Bhutan in Südasien

Das unabhängige Königreich Bhutan ist ein kleiner Binnenstaat in Südasien. Es grenzt im Norden an China (Tibet) und im Süden an Indien.

Mit einer Fläche von etwas über 38.000 km² ist Bhutan etwa so groß wie die Schweiz.

In der Amtssprache Dzongkha heißt das Land „Druk Yul“ (gesprochen: „Dru Ü“) und bedeutet „Land des Donnerdrachens“. Heimat des Drachens sind die prächtigen Landschaften des zerklüfteten Himalayas. Über 80 Prozent von Bhutan liegen auf einer Höhe von mehr als 2.000 Metern.

Die Landessprache ist das „Dzongkha“, was übersetzt „Die Sprache, die in den Dzongs gesprochen wird“, bedeutet. Dzongs sind die mächtigen, buddhistischen Klosterburgen, die man im ganzen Land findet. Der Ursprung des Dzongkha liegt im Westen des Landes. In Bhutan werden über 18 Dialekte gesprochen.

Daten und Fakten zum Königreich Bhutan

Bhutan ist konstitutionelle Monarchie und zugleich parlamentarische Demokratie. König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck ist das Staatsoberhaupt; Ministerpräsident ist Jigme Yoezer Thinley. Der Regierungssitz befindet sich in der Hauptstadt Thimphu. Die Regierungsorgane unterteilen sich in Legislative, Judikative und Exekutive.

Die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Bhutan unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Für offizielle Kontakte zwischen beiden Ländern ist die Deutsche Botschaft in Indiens Hauptstadt Neu Delhi zuständig.

Bhutan hat rund 720.000 Einwohner. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 17,82 Einwohnern pro km².

Die Wirtschaft des Landes ist von Agrar- und Forstwirtschaft sowie vom Tourismus geprägt, der wesentlich zu den Einnahmen des Bruttosozialprodukts Bhutans beiträgt. Das BIP pro Kopf beträgt etwa 2.000 U.S.-Dollar jährlich.

Die Hauptstadt Thimphu hat rund 80.000 Einwohner und liegt im Westen des Landes auf knapp 2.400 Meter Höhe.

Tourismus und Umweltschutz in Bhutan

Der Fremdenverkehr in Bhutan ist staatlich reglementiert: Es darf nur eine festgelegte Anzahl an Touristen nach Bhutan einreisen, und zwar nur im Rahmen von organisierten Besuchen über offizielle Reiseveranstalter. Mit dieser Regelung sollen Kultur und der ökologische Reichtum des Landes geschützt werden. Der Umweltschutz ist in Bhutans Verfassung fest verankert. Das Land verfügt über große Naturressourcen und eine geringen Bevölkerungsdichte. Zwei Drittel von Bhutan bestehen aus Wald. 26 Prozent der Fläche des Landes sind geschützte Nationalparks und Tierreservate. Die deutsche Max Planck Gesellschaft betreibt gemeinsam mit Bhutan ein Forschungsprojekt zur Ornithologie (Vogelkunde).

Bhutan und der Buddhismus

Die Staatsreligion in Bhutan ist der Buddhismus. Etwa 75 Prozent der Bhutaner gehören der Richtung des Mahayana-Buddhismus an. Der buddhistische Glaube spielt eine zentrale Rolle im täglichen Leben: Das Land ist geprägt von den Klosterburgen, den „Dzongs“, in denen viele buddhistische Feste gefeiert werden. Die Bhutaner sprechen Mantras aus und schreiben sie auf Gebetsmühlen, die auf Wasserrädern montiert sind.

Die Schönheit der unberührten Natur, die majestätische Kulisse des Himalaya und seine reiche Flora und Fauna waren seit jeher Inspiration für die buddhistische Kultur Bhutans. Die Geschichte des Buddhismus in Bhutan geht auf das achte Jahrhundert zurück, als der Indische Tantra-Meister und Guru Padmasambhava die Religion in das Land brachte.

Reisedestination Bhutan – ein Geheimtipp

Ein Besuch in Bhutan ist wie eine Zeitreise in eine andere Epoche. Beeindruckend, fast einer Märchenwelt gleich, erfährt der Reisende die Schönheit des Landes, die Freundlichkeit seiner Einwohner, die reine Luft und die herrliche Architektur. Besonders beeindruckend ist der majestätische Himalaya mit seinen atemberaubenden Kulissen, herabstürzenden Wasserfällen und der schneebedeckten, hohen Gipfel. Das kleine Königreich im fernen Asien ist unter Reise-Insidern schon längst zu einem Geheimtipp geworden. Ausländische Gäste werden in staatlich anerkannten Hotels und Pensionen mit unterschiedlichen Qualitäts-Standards untergebracht.

Politische und wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Bhutan

Bereits seit 1978 gibt es viele Kooperationsprojekte zwischen Bhutan und Deutschland, besonders in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Jahr 1983 reiste erstmals eine Delegation des deutschen Bundestages in das Königreich im Himalaya. Im November 2000 besuchte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker Bhutan.

Das unabhängige Königreich unterstützt die deutsche Bewerbung für einen nichtständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. Die gemeinsamen Wirtschaftsbeziehungen haben lediglich einen geringen Umfang. Deutschland exportierte im Jahr 2011 Waren im Wert von 6,6 Millionen Euro nach Bhutan, darunter Maschinen, Fabrikanlagen und elektronische Erzeugnisse. Die Bundesrepublik engagiert sich außerdem im Bereich der Polizeiarbeit und hat gemeinsam mit den bhutanischen Behörden eine Diensthundestaffel zum Aufspüren von Sprengstoff und Drogen aufgebaut.

Bhutan in drei Tagen – Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Bhutan wird von der nationalen Fluggesellschaft Druk Air angeflogen. Beim Anflug auf das Land wird der Besucher von den grünen Weiten und den weißen Gipfeln des Himalayas begrüßt.

Die Fahrt vom Flughafen in die Hauptstadt Thimphu führt durch das faszinierende Paro-Tal. Bereits hier gibt es viel zu sehen, zum Beispiel die antike Burgruine Drukgyel Dzon, in der einst bhutanische Krieger gegen Eindringlinge aus Tibet kämpften.

Zu den wichtigsten Attraktionen Bhutans gehört das Taktsang-Kloster, auf Deutsch  „Nest des Tigers“. Es steht auf einer 900 Meter hohen Klippe.

Sehenswert sind auch der Wachturm Ta Dzong und das neue Nationalmuseum. Hier kann man viele antike Gebrauchs- und Kunstgegenstände bewundern. In den vielen kleinen Geschäften lassen sich schöne Souvenirs finden, wie Textilien, Malereien, Holzschnitzereien, Keramikwaren und Schmuck. Die öffentliche Bibliothek „Trongsa Penlop Library“ im Thimphu-Tal wurde vor einigen Jahren mit einer umfangreichen Bücherspende der Deutschen Botschaft in Neu Delhi ausgestattet.

Über den Autor

Seit einem Thailand-Urlaub 1999 mit dem Asienvirus infiziert ;-)

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