Viele Städte in Asien sind ein Schmelztiegel von Alt und Neu. Auch in Shanghai trifft die Moderne auf das Traditionelle. Besonders deutlich wird dies unter anderem in der Chinesischen Altstadt.
Die Altstadt liegt im Süden von Shanghai. Früher wurde das Viertel auch „Chinesenstadt“ genannt und war von Stadtmauern umgeben, die jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen wurden. Heute befinden sich hier viele kleine Gässchen mit Restaurants, Imbissbuden, Teehäusern und Souvenirläden.
Dabei sind die Häuser im traditionell-chinesischen Stil erbaut und stellen einen starken Kontrast zu dem sonst so modernen Shanghai mit seinen imposanten Hochhäusern und Türmen am Bund und dem futuristisch anmutenden Transrapid (Schwebebahn) „Maglev“ dar.
Mittelpunkt der Altstadt ist der Yu-Garten. Bevor man ihn betritt, erreicht man über eine große Zick-Zack-Brücke das Hu Xin Ting-Teehaus. Es gilt als das älteste Teehaus Chinas und bietet die Gelegenheit eine Vielzahl von Teesorten zu kosten. Sogar die Königin von England, Elizabeth II., hat hier bereits Tee getrunken. Wenn man möchte, kann man im Hu Xin Ting-Teehaus auch erfahren, wie man Tee am besten zubereitet. Dieses Teehaus ist der ideale Ort, um einen Einblick in die historische chinesische Teekultur zu erhalten.
Der Yu-Garten ist ein kleiner Park, der im 16. Jahrhundert von einem hohen Beamten errichtet wurde. Er begeistert durch seine verzaubernde Atmosphäre. Seit seiner Restauration in den 1950er Jahren ist er auch wieder für Besucher zugänglich. Der „Garten der Zufriedenheit“, wie der Yu Yuan auch genannt wird, ist eine wahre Oase im Trubel der Altstadt.
Auf einer Fläche von etwa 2 Hektar bieten mehr als 40 Bauten einen Ort zum Verweilen an. Im klassischen Design des Suzhou-Stils gehalten, stellt dieser Garten eines der schönsten Beispiele der traditionellen chinesischen Gartenbaukunst dar. Er ist in sechs Bereiche unterteilt. Ob im felsigen Steingarten, am gemütlichen Lotusblumenteich oder in einer der kleinen Pagoden – für jeden findet sich hier ein stiller Fleck. Und mit jedem Schritt durch einen Mauerdurchgang oder über eine der Brücken ändert sich der Blickwinkel und der Park gibt die Sicht auf ein weiteres Highlight frei.
Etwas weniger besinnlich geht es hingegen auf dem Yu-Yuan-Basar zu, der sich in unmittelbarer Nähe zum Yu-Garten befindet. In zahlreichen Geschäften kann man in diesem Shopping-Komplex chinesische Handwerkskunst, Lebensmittel, Perlen- oder Jade-Schmuck, interessant gestaltete Stäbchen und Schalen, Kleidung oder auch Mahjong-Spiele kaufen. Restaurants und Teehäuser sorgen für das leibliche Wohl und bieten die Möglichkeit, die verschiedensten Teesorten und leckere Teigtaschen, die sogenannten Jaoizi, zu probieren.
Das Besondere an dem Shopping-Abenteuer ist das chinesische Flair, das die traditionellen Holzhäuser bieten. Mit ihren geschwungenen Kragbalken an den Dächer, den detaillierten Verzierungen und der beeindruckenden Symmetrie liefern sie auch schöne Objekte für Reisefotos. Auch abends, wenn die Häuser und Gassen mit Lichterketten und Laternen beleuchtet sind, kann man in der Altstadt für eine Weile den Trubel der chinesischen Großstadt vergessen.
Die wundervolle Kombination von Architektur, Natur, chinesischen Leckerbissen und einer tollen Möglichkeit zum Souvenir-Shoppen macht das historische Viertel von Shanghai zu einem einzigartigen Geheimtipp und einem Muss für jeden China-Reisenden.
Bildquelle: von Jakub Hałun (Eigenes Werk) [GFDL (www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons
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