Bahrains Hauptstadt Manama ist ein traditionsreiches Pflaster. Auch wenn die Stadt selber erstmalig im Jahre 1345 in einem Manuskript erwähnt wird, lässt sich die Geschichte der Region bis ins Jahr 3000 vor Christus zurückverfolgen und gilt als Ursprung der Mythen um das paradiesisch anmutende Reich von Dilmun.

Der Grund für die Legenden um dieses Inselparadies wird in den Süßwasserquellen Bahrains zu finden sein und seiner einmaligen Lage zwischen den damaligen Reichen Mesopotamiens und des Indus-Tales. Und wie es sich häufig mit derartigen Orten verhält wechselte die Region in ihrer lebhaften Geschichte häufig den Herrscher. Von den Assyrern über Alexander den Großen, portugiesischen Händlern, dem osmanischen Reich und schließlich dem britischen Empire, jedes mächtige Reich hat in Manama und auf Bahrain seine Spuren hinterlassen.

Davon zeugen in Manama selber natürlich deutlich westliche Einflüsse. Manama wurde erst auf Bestreben der englischen Ratgeber Hamad ibn Isa Al Khalifas 1919 Hauptstadt von Bahrain. Und möchte man den beeindruckenden alten Basar „Manama Souq” betreten, so tut man dies für gewöhnlich durch das “Bab Al Bahrain”. Das von Sir Charles Belgrave entworfene und 1945 fertiggestellte Gebäude liegt heute mitten in der Stadt an der Goverment Avenue. Früher, vor der Landgewinnung, allerdings grenzte es fast an die Wasserlinie des Hafens. Heute finden sie hier, im Herzstück des alten Regierungsviertels, unter anderem das Besucherzentrum für Touristen.

In der touristisch fast unberührt wirkenden Souq findet man nicht nur lokale Produkte in Hülle und Fülle und ein einzigartiges Flair und Beispiel von arabischer Lebensweise im Golf, sondern auch die einzige Synagoge der Region in der Sasa’ah Avenue.

Außerhalb der vitalen und typischen arabischen Altstadt findet man als Besucher der Stadt aber all das, was jedes Jahr mehrere Millionen Kurzurlauber aus dem gesamten arabischen Raum nach Bahrain verschlägt: riesige, vollklimatisierte Malls. Ob die Al Aali am Shaikh Khalifa Bin Salman Highway, die Seef Mall mit direktem Zugang zu den Fraiser Suites (beide in Seef), die Bahrain Mall mit ihren jährlichen 480.000 Besuchern, die Dana Mall, die auch das größte Kino Manamas beherbergt und schließlich die Bahrain City Centre Mall mit dem Wahooo! Waterpark, sie alle umgeben ein weiteres Besucherziel der Stadt: das Bahrain International Exhibition & Convention Centre.

Die Stadt hat natürlich weit mehr zu bieten. Nicht umsonst wurde sie 2012 zur Kulturhauptstadt der arabischen Welt gewählt. In Bahrain findet ein Besucher nicht nur ein florierendes Nachtleben mit Bars und Clubs, sondern auch ein Vielzahl von Ausstellungen und Veranstaltungen mit Künstlern aus dem gesamten Land und der umliegenden Golfregion aber auch der restlichen Welt. Denn mit seiner toleranten und offenen Gesellschaftspolitik präsentiert sich das heutige Bahrain mit Manama als Hauptstadt als würdiger Erbe des mythischen Reichs Dilmun: als Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident.

 

Karte von Manama

Karte von Manama: von Modified by Dr. Blofeld (http://www.maps-for-free.com/ and OSM) [GPL , via Wikimedia Commons

Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in Manama:

  • das Bab al Bahrain, das Tor Bahrains. Das Tor markiert die Grenze zwischen Alt- und Neustadt. Hinter dem Tor liegt der Souk von Manama. Der Torbau wurde 1945 vom damaligen Gouverneur Sir Charles Belgrave errichtet, heute ist hier das Tourist Information Centre und eine Polizeistation untergebracht.
  • das Nationalmuseum von Bahrain wurde 1988 als eines der letzten und zugleich größten Museen im Vorderen Orient eröffnet. In mehreren Sälen sind die verschiedenen Epochen Bahrains dargestellt, angefangen von der Steinzeit über die antiken Völker, die hier siedelten, bis zur zu der Zeit kurz bevor der Ölboom einsetzte.
  • das Museum of Pearls and Diving liegt an der Government Avenue, wenige Meter vom Bab al Bahrain entfernt. 1984 wurde es in ein Heritage Centre umgewandelt. Zuvor waren in dem Gebäude die Bahrain Law Courts untergebracht. In verschiedenen Räumen werden verschiedene Aspekte des täglichen Lebens vor Beginn des Erdölbooms dargestellt. Damit wird an die große Zeit der Perlentaucher erinnert, alte Musikinstruments Bahrains werden gezeigt, typische Hochzeitsgewänder und – schmuck uvm. Es gibt ein Archiv mit historischen Fotos und eine Sammlung heimischer Heilpflanzen und Naturmedizin.
  • das Oil Museum wurde nur wenige Meter von der Stelle entfernt errichtet, wo 193232 die erste Ölquelle entdeckt wurde. Das war am Jebel Dukhan, dem „Rauchenden Berg“ bei Sakhir. Ausgestellt wird das erste Bohrzeug, Gesteinsproben, Kartenmaterial und die Ölgesellschaften, die am rasch einsetzenden Ölboom beteiligt waren, werden vorgestellt.
  • das Currency Museum liegt im Geschäfts- und Diplomatenviertel. Hier werden alte Gold- und Silbermünzen aus arabischen, islamischen und byzanthischen Perioden gezeigt. Hier lagert eine der kostbarsten Münzsammlung aus der islamischen Welt. Das Museum zieht vor allem Numismatiker aus aller Welt an.
  • das Bait al Quran (auch Beit al Quran), das Haus des Korans, wurde im März 1990 eröffnet. Es ist ein Beispiel moderner islamischer Baukunst. Auch im Inneren ist die Ausstattung auf mehreren Ebenen in islamischem Design gehalten. Das Bait al Quran beherbergt uralte Manuskripte des Korans, die zum größten Teil aus Nordafrika, dem Iran, aus Indien und sogar aus China stammen. Hier werden außerdem auch kostbare Stücke islamischer Handwerkskunst, Schmuck und goldverzierte Gläser gezeigt.