Viele Japanreisende zieht es natürlich in die Hauptstadt Tokio. Die Metropole begeistert vor allem Technik-Fans auf Grund von Akihabara.
Der Name bedeutet übersetzt zwar „Feld des Herbstlaubes“, hat mit der Harmonie und Ruhe der Natur, wie man sie in Hokkaidō oder auf Okinawa erleben kann, jedoch wenig zu tun. Vielmehr ähnelt die Hauptstraße von Akihabara mit ihren riesigen, bunten Gebäudefassaden mit Leuchtreklame dem Times Square in New York.
Akiba, wie die Gegend von den Japanern auch genannt wird, ist eine riesige Elektronikmeile im Bezirk Chiyoda, in der man in tausenden von kleinen und größeren Geschäften unzählige technische Geräte kaufen kann.
An der Hauptstraße, der Chūōdōri, befinden sich hauptsächlich große Geschäfte, die immer die neuesten Produkte im Angebot haben, während in den Seitenstraßen viele kleine Läden ihre Ware anbieten. Neben Computern und Computerteilen, Taschenrechnern sowie elektronischen Wörterbüchern findet man hier auch Spielkonsolen, Videospiele, DVDs und Comics.
Dabei ist nicht nur die Auswahl an Technik nahezu unbegrenzt, auch preislich ist in Akihabara für jeden Geldbeutel etwas zu finden. Dabei gilt es: Umso weiter man sich von der Hauptstraße entfernt, desto Geldbeutel-freundlicher werden die Preise. Wer in Akihabara nach kulturellen Sehenswürdigkeiten Ausschau hält, sucht vergebens. Stattdessen laden jedoch viele Cosplayer zum Gucken und Staunen ein.
Akihabra ist schließlich nicht nur das Zentrum des Elektronikmarktes in Tokio. Es ist auch das Mekka der Anime- und Manga-Fans, die es lieben, sich in den Kostümen ihrer Lieblingsfiguren in Akihabara zu zeigen. In zahlreichen Läden findet man hier Comics und zugehörige Merchandiseprodukte. Hinzu kommen verschiedenste Cosplay-Cafés, in denen die Kellnerinen meist Schulmädchenuniformen oder Dienstmädchenbekleidung tragen und den Gästen gegenüber besonders höflich sind. Die Maids, wie die Kellnerinnen in Cosplay-Cafés genannt werden, können gegen ein entsprechendes Trinkgeld auch fotografiert werden.
Die Cosplayer und insbesondere die Cosplay-Cafés können zur Otaku-Szene gezählt werden. Dabei ist die Bezeichnung „Otaku“ mit dem im Deutschen gebräuchlichen „Fan“ oder auch dem Englischen „Geek“ zu vergleichen und bezeichnet vor allem junge Menschen, die leidenschaftlich in die Welt der Anime und Manga abtauchen. In Akihabara können sich die Anime- und Manga-Fans in ihren Kostümen wohl fühlen und sich mit Gleichgesinnten treffen. Vor allem sonntags, wenn die Hauptstraße für den Verkehr gesperrt ist, wird Akiba zum Schauplatz von Bands und Cosplayern.
Doch auch wenn man selbst wenig mit Anime- und Mangakostümen anfangen kann und auch keinen Bedarf an elektronischen Geräten hat, lohnt sich ein Besuch auf der Elektronikmeile Akihabara zum Bummeln und Staunen. Hier lernt man eine andere Seite Japans kennen, die vielen Touristen oft verborgen bleibt.
Hinterlasse eine Antwort