Al Jahra liegt 35 km westlich von Kuwait City. Schon in der Zeit, bevor der Islam auch in Kuwait Fuß fasste, war Al Jahra eine kleine, aber wohlhabende Oase, wie Ausgrabungen belegen. Hier gab es reichlich Grundwasser, und die Oasenbewohner lebten vom Obst – und Gemüseanbau. Bis Anfang der neunziger Jahre belieferten sie die Märkte von Kuwait City. Einst war hier auch eine Karawanserei auf dem Weg nach Kuwait City und ein Kamelmarkt wurde regelmäßig in Jahra abgehalten.
Die Bevölkerung betrug damals mehr 67.000. Im Golfkrieg wurden viele Bewohner vertrieben, die Einwohnerzahl sank um mehr als 75 %. Viele sind inzwischen wieder zurückgekehrt, und die aktuellen Schätzungen gehen von etwa 25.000 Einwohnern Jahras aus.
Doch bereits kurz vor der irakischen Invasion verlor die Oasenstadt ihren ursprünglich ländlichen Charakter. Statt Plantagen weiter zu kultivieren, mussten die Obst- und Gemüsefelder Neubauten weichen. Nur im Ostteil von Jahra blieb noch etwas vom alten beschaulichen Leben der einstigen Oase erhalten.
Hier liegt auch das Fort Qasr Al Achnmar, ganz aus roten Lehmziegeln gebaut – daher auch der „Rote Palast“ genannt. Es wurde inzwischen restauriert. Es diente um 1920 als Bollwerk gegen die von Saudi-Arabien anrückenden Wahabiten. Der Konflikt wurde endgültig beigelegt, nachdem König Abdul Aziz von Saudi-Arabien die territoriale Unabhängigkeit Kuwaits anerkannte und dafür im Austausch von Kuwait Ländereien erhielt. Das flache, langgestreckte Fort schließt einen großen Platz ein, der für lokale Feste oder Ausstellungen genutzt wird.