Wer auf den Spuren der Kreuzritter durch Jordanien reist, der sollte sich unbedingt auch die Burg von Kerak, arabisch Qal’at al-Karak ansehen. Diese Festung ist ein düsterer Bau mit einem endlosen Gewirr aus Fluren und Hallen. Die, die heute noch am besten erhalten sind, liegen unter der Erde. Der Burg fehlt die grazile Schönheit und Ästhetik arabischer Schlösser in der Wüste Jordaniens. Ihre Funktion war in erster Linie zweckmäßiger, militärischer Natur.
Jede Burg war eine Tagesreise von der benachbarten Burg entfernt errichtet worden gegenseitig versichern konnte, sodass man durch nächtliche Signalfeuer von Burg zu Burg bis nach Jerusalem melden konnte, ob allerdings in noch in Ordnung sei.
Einst brachte sich der berühmt-berüchtigte Reynald de Chatillon durch Lug und betrug in den Besitz der Burg, versuchte sogar Mekka anzugreifen und brach den bis dahin geltenden Waffenstillstand mit Saladin, der daraufhin die Burg von Kerak mit einem übermächtigen Heer belagerte.
Raynald und König Guy zogen auf Rache sinnend mit dem Kreuzritterheer nach Jerusalem, wo sie eine weitere Niederlage erlitten und Reynald de Chatillon von Saladin enthauptet wurde. Das war der Anfang vom Ende der Kreufahrerzeit im Vorderen Orient.
Die Burg von Kerak wurde danach von den Ayyubiden und Mameluken besetzt und weiter ausgebaut.