Varkala ist ein Badeort, 45 km von Trivandrum entfernt. Varkala hat wenig mehr als 40.000 Einwohner, ist also für indische Verhältnisse eine Kleinstadt.

Ursprünglich von Rucksacktouristen und Hippies in den 19070-ziger Jahren als Alternative zur teuren Kovalam Beach entdeckt, hat sich Varkala erst in den letzten Jahren dank einiger Hotelneubauten zu einem Reiseziel auch für Pauschaltouristen aus Europa entwickelt. Denn die Papanasham Beach in Varkala ist noch längst nicht so überlaufen wie die Kovalam Beach. Es gibt weniger Shops und Strandhändler.

Der unverbaute, langgezogene Sandstrand unterhalb der Steilklippen aus rotem Lateritgestein und den mineralhaltigen Heilquellen bietet den passenden Rahmen für einen erholsamen Urlaub an der Malabarküste Keralas.

Top-Range-Hotels der Premium-Kategorie sind das Taj Garden Retreat, welches auch Ayurveda-Kuren anbietet, und das Preethi Beach Resort. In der mittleren Preisklasse findet man das Evergreen Beach Palace, das Eden Garden, das Panchavadi Beach Resort und die Sea Pearl Chalets. Alle Unterkünfte kann man direkt buchen, die meisten aber auch über deutsche Reiseveranstalter. Wirklich preiswert zwischen 3 und 12 US$ pro Person/Nacht sind der Varkala Marine Palace und das Clafouti House.

 

Für gläubige Hindus ist Varkala jedoch vor allem ein bedeutender Pilgerort. Der ursprüngliche Janardhana Swami Tempel soll bereits vor 2.000 Jahren zu Ehren Vishnus erbaut worden sein. Dieser Tempel soll durch eine riesige Tsunami-Welle zerstört worden sein. Viele Jahre später, so die Legende, soll an dieser Stelle ein Pandyan König Lord Brahma um Bestrafung und Vergebung seiner Sünden gebeten haben.

Lord Brahma verzieh ihm unter der Bedingung, dass ein neuer Tempel hier gebaut würde. Im Traum wurde dem König die Stelle tief unten am Meeresboden offenbart, an der die Orignalstatue Vishnus lag. Mit Hilfe von Fischersleuten wurde die Statue geborgen und in den neuen Tempel zurückgebracht. Brahma erschien erneut, vollzog die rituellen Handlungen, um die Statue zu segnen.

Der Janardhana Swami Tempel in seiner heutigen Form stammt aus dem 13. Jahrhundert. Nur Hindus ist es gestattet, das Tempelinnere zu betreten. Besucher sollten sich aber wenigstens die äußeren Tempelanlagen und vor allem den riesigen Banyan – Baum einmal ansehen.

 

Auf dem Sivagiri Hügel nahe Varkala liegt ein weiteres bedeutendes Pilgerzentrum Keralas. Das Sivagiri Mutt wurde hier 1904 errichtet.

1928 fand der Guru Sree Narayana hier seine letzte Ruhestätte. Er war ein bedeutender sozialer Reformer Keralas, predigte er doch, dass es nur eine Religion, eine Kaste und einen Gott für die gesamte Menschheit gäbe. Damit zog er vor allem Hindus aus den niederen Kasten an. Noch versammeln sich Tausende seiner Anhänger und Pilger aus ganz Kerala, in gelbe Gewänder gekleidet, zwischen 30.Dezember und dem 1.Januar an seinem Schrein.

Der Geburtstag des Gurus, der Guru Deva Jayanti, und der Samadhi Day werden im August und September mit prachtvollen Prozessionen, begleitet von Seminaren, Kulturveranstaltungen, Massenhochzeiten und gemeinsamen Andachten zelebriert.

Im Anjengo Fort hatte einst in 17. und 18.Jahrhundert die Holländische Ostindienkompanie ihren Hauptsitz.

In der Hochsaison, im Dezember und Januar, werden jeweils am Sonntag, Mittwoch und Freitag von 18.45 bis 20.15h Kathakali – Tanztheater aufgeführt