Begonnen hatte alles in den 1980er Jahren. Aufgrund der Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha wurden viele Straßen und Wege vermint, eine Verbindung von Dorf zu Dorf gab es nicht mehr. Die Bauern mussten sich etwas einfallen lassen und entwickelten einen Bamboo-Train oder Bambus-Zug.
Diese selbst gebauten Vehikel beförderten fortan Reissäcke, Touristen und Co. von Dorf zu Dorf. Insbesondere in der Starkregenzeit leisten die Bambus-Züge wertvolle Dienste, können hier doch viele andere Strecken nicht mehr befahren werden.
Glück im Unglück hatten die Bauern, als der Zugverkehr vollständig eingestellt wurde. Doch die Touristenattraktion einer Fahrt mit dem Bambus-Zug durch Kambodscha könnte schon bald ein jähes Ende finden. Eine australische Eisenbahngesellschaft hat nämlich im vergangenen Jahr eine 30-jährige Konzession erhalten, die Eisenbahnstrecke in Kambodscha zu betreiben. Das ehrgeizige Ziel lautet, das ab 2013 wieder Passagierzüge in Kambodscha fahren sollen.
Dafür wird derzeit das Eisenbahnnetz in alle Richtungen ausgebaut, so in den Nordwesten zur Grenze nach Thailand und in den Südosten zur Grenze nach Vietnam. Doch sobald diese wichtige Verkehrsstrecke erschlossen ist und Züge fahren, werden die Bamboo-Trains ausgedient haben. Urlauber, die diese noch erleben wollen, sollten sich also beeilen.
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