Eine deutliche Abgrenzung, welche Länder und Gebiete zu Zentralasien gehören, gibt es nicht. Im Laufe der Zeit haben sich die „Grenzen“ immer wieder verschoben oder wurden anders ausgelegt. Allgemein gab es in den letzten Jahrzehnten drei Definitionen: Eine, die aus den Zeiten der Sowjetunion stammt, eine aus der heutigen Zeit und eine, die von der UNSECO festgelegt wurde. Im Groben wird mit Zentralasien, das auch Mittelasien genannt wird, eine Region im Zentrum des asiatischen Kontinents bezeichnet.
Da es zu Überschneidungen mit Südasien, Nordasien und Vorderasien kommen kann, halten wir uns an die allgemein übliche Definition, bei der folgende Länder zu Zentralasien gezählt werden: Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.
In anderen Definitionen werden auch folgende Länder mit zu Zentralasien gezählt: Afghanistan, die Mongolei, der Osten Irans, der Norden Pakistans, Kashmir, Jammu, Xinjiang, Tibet, Armenien, Aserbaidschan und Georgien.
Die fünf Länder Zentralasiens
Geht man von der üblichen Definition aus, dann gehören zu Zentralasien also fünf Länder, in denen rund 68 Millionen Menschen leben. Die meisten Einwohner hat Usbekistan mit über 30 Millionen Menschen zu verzeichnen. Es folgt Kasachstan mit 17,7 Millionen. Hier ist die Bevölkerungsdichte mit 6,5 Menschen pro Quadratkilometer am geringsten, was an der Größe des Landes liegt. Kasachstan ist mit 2,7 Millionen Quadratkilometern das größte dieser fünf Länder und das neuntgrößte der Erde (es ist über siebeneinhalb Mal größer als Deutschland). In Tadschikistan leben knapp acht Millionen Menschen, in Turkmenistan 6,7 und in Kirgisistan 5,5 Millionen.
Geografische Besonderheiten
Mittelasien ist geprägt von einem sehr trockenen Klima, weswegen hier auch viele Steppen, Wüsten und Gebirge zu finden sind. Landwirtschaftliche Nutzung ist somit weniger möglich, man konzentriert sich vor allem auf die Viehzucht. Bis nach Osteuropa reicht ein Steppengürtel, der auch als Eurasische Steppe bekannt ist. Dazu gehören unter anderem die Kasachensteppe und die Kulundasteppe.
Zu den großen Gebirgen der Region zählen das Alai-, das Altai- und das Pamir-Gebirge. Am größten ist der Tian Shan, der sich über Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan bis nach China erstreckt. Gerade der Süden Zentralasiens wird von Wüsten bedeckt. Dazu gehören die Karakum, die Kyslykum, die Taklamakan als zweitgrößte Sandwüste der Erde und die Wüste Gobi als sechsgrößte Wüste weltweit.
Das einzige Meer, das an Zentralasien grenzt, ist das Kaspische Meer. Wichtige Gewässer sind außerdem der Aralsee und der Balchaschsee. Der Amudarja, der Tarim, der Ili und der Serafschan sind die größten Flüsse Zentralasiens.
Die Bevölkerung in Zentralasien
Der Bereich Zentralasiens bestand im Altertum und im Mittelalter aus Stammesgesellschaften. Hieraus entwickelten sich im Laufe der Zeit einige Großreiche, wie die Mongolen, die Timuriden, die Hunnen, die Saken und die Skythen.
Heute leben in Zentralasien vor allem Turkvölker, Tadschiken, Mongolen und Tibeter. Die vorherrschende Religion ist der Islam, gefolgt vom Lamaistischen Buddhismus, der vor allem in den östlichen Bereichen zu finden ist.