Xi’an ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi in Zentralchina. Im Verwaltungsgebiet leben etwa 7,8 Millionen Menschen.
Wie viele andere Millionenstädte Chinas auch, besteht Xi’an nicht aus einen zusammenhängenden Stadtgebiet und gleicht von der Besiedlungsstruktur eher einer Provinz. In der Kernstadt mit einer hohen Bebauungsdichte leben etwa 4 Millionen Einwohner.
Heute ist Xi’an ein moderne Industriestadt mit vielen Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Kaiserepochen.
Neben dem Tourismus ist die Stadt ein Zentrum der Hightech-Industrie und der Luftfahrt. Somit findet jeder Reisende interessante Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten, die sich für ihn lohnen können.
Die Geschichte von Xi’an
Sie reicht bis weit vor der neuen Zeitrechnung zurück. Zu Beginn der Zeitrechnung besaß die Stadt schon mehr als 240.000 Einwohner und war in der Han-Dynastie bereits zum ersten Mal Hauptstadt des Kaiserreiches. Während der Tang-Dynastie vom 7. bis 10. Jahrhundert überstieg die Einwohnerzahl die Millionengrenze. Xi’an war zu der Zeit die größte Stadt der Welt.
Nach der Tang-Dynastie sollte die Stadt zu Beginn der Ming-Dynastie im 14. Jahrhundert nochmals die Hauptstadt des Kaiserreiches werden. Der erste Ming-Kaiser Hongwu entschied sich allerdings, sein Machtzentrum nach Nanjing zu verlegen. In dieser Zeit erhielt die Stadt Xi’an auch ihren heutigen Namen.
Dieses Gebiet bietet für geschichtlich Interessierte eine wahre Fundgrube ab Mythen und vor allem wahrer Geschichte, die in vielen Filmen und Büchern angeschnitten wurde und einen gewissen Mittelpunkt für mystische und mythische Handlungen bietet.
So findet zum Beispiel der Film „Die Mumie – Das Grab des Drachenkaisers“ hier seine Grundlange und das aus gutem Grund. Denn diese Geschichte geht auf den interessantesten Fund Chinas zurück, der auch hier nicht unerwähnt bleiben sollte.
Die Terrakotta-Armee
Weltbekannt wurde Xi’an durch einen spektakulären archäologischen Fund. Bei Wasserbohrungen stießen 1974 Arbeiter auf eine Terrakotta-Armee, die aus 8.000 lebensgroßen Soldaten, Begleitwagen und Waffen bestand. Diese Armee ist in der Qin-Dynastie als Teil des Mausoleums Qin Shihuangdi im 3. Jahrhundert entstanden.
Die Ausgrabungsstätten gelten als eine Weltsensation der Archäologie und können heute besichtigt werden. Viele internationale Besucher erreichen Xi’an, um diese bedeutende Sehenswürdigkeit zu besichtigen.
Diese Armee gehört vermutlich zu den unglaublichsten Funden der chinesischen Geschichte und bietet einen nahezu atemberaubenden Anblick, der man sicherlich so schnell nicht vergessen wird und der, wie man bereits erfahren durfte, die Fantasie auf unterschiedlichste Weise beflügelt.
Der genaue Aufbau der Anlage ist von einer rechteckigen, äußeren Mauer umgeben, die hat die Maßen von 2000 Meter Länge und 900 Meter in der Breite. Danach folgt die sogenannte innere Mauer. Diese beträgt 1.200 Meter Länge und 550 Meter breite.
In den Zwischenräumen der beiden Mauern befinden sich ein Pferdestall, sowie eine Grube mit Kalksteinpanzern und Helmen, Wohnhäuser der Mausoleums-Beamten und die der Wächter. Eine Grube mit seltenen Tieren und Vögeln und eine weitere mit Tänzern und Artisten. Den inneren Bereich nimmt im Hauptteil der Grabhügel ein, dieser wurde pyramidenartig konstruiert und künstlich aufgeschüttet. In diesem soll der Kaiser begraben worden sein.
Umgeben wird dieser Grabhügel von unterschiedlichen Gruben, wo sogenannte Begleitbestattungen stattgefunden haben. Desweiteres sind hier auch Nebenhallen, sowie eine Wohnhalle und eine Grube mit Zivilbeamten zu finden. Eine weitere, 3.025 Quadratmeter Grube beherbergt einen bronzenen Streitwagen.
Etwa 310 Meter Richtung Osten, innerhalb der Umfriedung befinden sich zwei getrennte Gruben, In einer Grube findet man weitere Begleitbestattungen, während in der anderen Pferdenachbildungen aus Ton zu sehen sind. Weitere 300 Meter östlich finden sich vier weitere Gruben. Davon hat die erste eine Grundfläche von 14.260 Quadratmeter und beherbergt etwa 6.000 lebensgroße Terrakotta Soldaten und 40 vierspännige Wagen mit Pferden aus Bronze oder Ton, die erstaunlich gut erhalten sind. Die zweite Grube hat eine Fläche von etwa 6.000 Quadratmetern. Hier finden sich weitere 1.200 Figuren und 89 Wagen.
Die dritte Grube ist verwirrenderweise leer, während die vierte 78 Figuren und einen Wagen beherbergt. Insgesamt berechnet nimmt die Anlage des Mausoleums etwa 56 Quadratkilometer ein und ist damit eines der faszinierendsten Bauwerke der Geschichte. Reisende, die sich diese Sehenswürdigkeit angesehen haben, werden sie sicherlich nicht so schnell wieder vergessen. Der Anblick ist in jeder Hinsicht beeindruckend.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Ein weiterer Anziehungspunkt für Besucher bildet die Große Wildganspagode aus der Tang-Dynastie, die im 7. Jahrhundert erbaut wurde und aus sieben Stockwerken besteht.
Zu den bekannten Wahrzeichen der Stadt gehören auch der Trommelturm aus dem 14. Jahrhundert und der Glockenturm. Nahe des Trommelturms befindet sich die Große Moschee von Xi’an, die während der Tang-Dynastie im 13. Jahrhundert erbaut und in den Nachfolgejahren mehrmals umgebaut wurde. An Faszination hat dieses Gebäude dadurch nicht verloren.
Etwa 20 km südlich von Xi’an befindet sich der Xingjiao Tempel. Dieser Tempel ist durch die Grabstätte des Xuanzang bekannt und sollte ruhig einmal besichtigt werden. Denn er gehört zu einem sehr wichtigen Teil der chinesischen Geschichte und ist daher ein Muss für Geschichtsliebhaber und Historiker.