Nanjing ist eine Millionenstadt im Deltagebiet des Jangtsekiang im Osten Chinas und die Hauptstadt der Provinz. Im Stadtgebiet von Nanjing leben etwa 5,4 Millionen Menschen und ist somit nach Shanghai die zweitgrößte Stadt Ostchinas.
Das Gebiet der Stadt erstreckt sich auf beide Seiten des Jangtsekiang, wobei der Stadtkern auf der rechten Flussseite liegt.
Der Jangtsekiang ist in diesem Gebiet so breit, dass die beiden Teile der Stadt mit nur einer Brücke verbunden werden. Dies findet man sonst in keinem anderen Land und zieht damit auch viel Interesse auf sich.
Nanjing ist eine der ältesten Städte Chinas und blickt auf eine bedeutende Geschichte zurück. Bereits 229 n. Chr. war die Stadt erstmals Hauptstadt von China. In der Ming-Dynastie erlebte die Stadt ihre Blütezeit.
Bevor der erste Ming Kaiser seinen Sitz nach Peking verlegte, wurde Nanjing im 14. Jahrhundert zur Hauptstadt ausgebaut. Die damalige Einwohnerzahl wird auf 500.000 geschätzt. Aus dieser Zeit stammt auch die alte Stadtmauer, die heute noch sehr gut erhalten ist. Nanjing kam durch den Handel und vor allem durch die Textilindustrie zum Wohlstand.
Auch der Schiffbau und das Druckereiwesen trugen dazu bei. Nach dem der Kaiser 1421 seinen Sitz in der Verbotene Stadt in Peking verlegt hatte, erhielt Nanjing ihren heutigen Namen, der übersetzt „südliche Hauptstadt“ bedeutet. Nach Abdankung des letzten chinesischen Kaisers stieg Nanjing unter Führung von Sun Yat-sen wieder zur Hauptstadt Chinas auf.
In dieser Zeit erlebte die Stadt eine weitere Blütezeit. Wohlhabende Schichten sorgten für einen Anstieg der Konjunktur und des Konsums. Nach der Machtergreifung der Kommunisten wurde die Hauptstadt wieder nach Peking verlegt und Nanjing erhielt den Status einer Provinzhauptstadt, die noch immer den Charme einer großen, geschichtlich wichtigen Hauptstadt besitzt.
Sehenswürdigkeiten in Nanjing
Noch heute zeugen viel historische Bauten aus der Ming-Dynastie vom ehemaligen Glanz der Stadt.
Das bekannteste Bauwerk ist die fast erhaltene alte Stadtmauer, die den Stadtkern umringt. Sie ist mit 35 km die längste erhaltene Stadtmauer der Welt und damit sehr sehenswert. Diese Mauer ist an manchen Stellen begehbar und bietet einen schönen Ausblick auf die Stadt und deren Umgebung, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Sehenswert sind auch die östlich gelegenen Purpurberge.
Hier befinden sich das gewaltige aus weißem Marmor gebaute Mausoleum von Sun Yat-sen und die Grabstätte des chinesischen Kaisers Hongwu, das einen Besuch in jedem Fall Wert ist.
Im Nordwesten der Stadt verbindet die Yangzi-Brücke beide Teile der Stadt. Mit einer Länge von 6.772 Metern ist sie die längste Brücke Asiens. Schon alleine diese Tatsache übt oft eine große Faszination auf Reisende aus, die diese Brücke unbedingt einmal in Augenschein nehmen möchten.
Geschichtlich Interessierte findet hier ein umfassendes Maß an traditionellen Hintergründen und wichtiger, chinesischer Kultur, mit der man sich grundsätzlich einmal auseinandersetzen sollte. Verschiedene Ecken Chinas bieten sehr unterschiedliche Faszinationen und eine Vielseitigkeit, die man nur selten in einem Land vereint finden kann.