Die Verbotene Stadt liegt im Zentrum der Hauptstadt Peking und gehört zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten Chinas. Bis zur Revolution von 1911 lebten dort die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastie. Dem einfachen Volk war der Zutritt zum Kaiserpalast nicht gestattet. Daher erhielt dieses Machtzentrum auch den Namen „Verbotene Stadt“.
Der Haupteingang zur Verbotenen Stadt ist das Tor des himmlischen Friedens und liegt nördlich des Tianan’men Platzes.
Die Verbotene Stadt galt als das Machtsymbol der chinesischen Kaiser und entsprach deren Weltansicht als Herrscher über das Reich der Mitte. Kein Gebäude der Hauptstadt durfte höher sein als der Kaiserpalast, deren Dächer zum Teil vergoldet und mit Gelb gefärbten, glasierten Ziegeln verziert wurden.
Häufig beschäftigen auch Filme sich mit diesen Bauten und der dahinterstehenden Geschichte und Mythologie. Daher ist auch in europäischen Gebieten der Begriff „Verbotene Stadt“ nicht unbekannt und erregt auch aus diesen Gründen oft das Interesse verschiedener Besucher.
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde unter Führung des 3. Ming-Kaisers Yongle mit dem Bau des Kaiserpalastes begonnen, dessen Machtzentrum sich noch in der alten Kaiserstadt Nanjing befand.
Zeitweise sollen über eine Millionen Arbeiter und Kunsthandwerker an diesem Palast gearbeitet haben. Die Steine kamen aus der Nähe von Peking. Einige Steinplatten waren so groß, dass sie nur von mehreren tausenden Menschen transportiert werden konnten. Das Holz und andere Materialien kamen aus dem Süden und wurden über den Kaiserkanal heran geschifft. Nach nur 14jähriger Bauzeit war der neue Kaiserpalast 1420 fertig. Die Kaiser der Ming-Dynastie herrschten bis 1644 in der Verbotenen Stadt.
Von 1644 bis 1911 war die Verbotene Stadt das Machtzentrum der Qing-Dynastie. Zwischenzeitlich war Li Zicheng, der als Bauernführer in die Stadt einzog und sich zum Kaiser erklärte, neuer Herrscher in der Verbotenen Stadt. Der letzte Ming Kaiser erhängte sich. Allerdings musste Li Zicheng vor der Mandschurei fliehen, die den Bauernführer verjagten und Teile des Palastes in Brand setzten. Im Oktober 1644 wurde dann endgültig die Qing-Dynastie ausgerufen und der nur sechsjährige Shunzhi zum ersten Kaiser erklärt.
Bis zum Ende des zweiten Opiumkrieges von 1856 bis 1860 besetzten die Briten die Verbotene Stadt. Nach der Revolution von 1911 dankte der letzte chinesische Kaiser Pu Yi, der zu der Zeit erst sechs Jahre alt war, Anfang 1912 ab.
Nach der Revolution verlor der Palast an Bedeutung und diente lediglich der Besichtigung.
1925 wurde in den Gebäuden das Palastmuseum eingerichtet. Zuvor sind leider viele Gegenstände aus dem Privatbesitz des Kaisers verpfändet worden.
1949 rief Mao Zedong vom Tor des himmlischen Friedens die Volksrepublik China aus.
Glücklicherweise blieb der Palast vor der Plünderungen und Zerstörungen während der anschließenden Kulturrevolution verschont. Allerdings verschlechterte sich dabei der Zustand der Verbotenen Stadt unter der kommunistischen Herrschaft. Erst nach Jahrzehnten hat man begonnen, die Verbotene Stadt umfangreich zu restaurieren.
Zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2008 waren bereits einige Teile des Palastes renoviert und boten einen interessanten und unvergesslichen Anblick. Es wurde ersichtlich, dass die Renovierung mehr als nur der Mühe wert war und man kann davon ausgehen, dass diese auch weiterhin stattfinden werden.
Heute strömen viele Besucher in die Verbotene Stadt. Viele Touristen aus dem Ausland besuchen nur aus diesem Grund die Hauptstadt, um sich diese Sehenswürdigkeit einmal anschauen zu können und den Anblick in sich aufzunehmen. Einheimische verbringen gern den Sonntag oder einen arbeitsfreien Feiertag mit ihren Familien und Freunden dort und genießen die Atmosphäre dieses Ortes in vollen Zügen. Dies ist auch Reisenden in jeder Hinsicht zu empfehlen.
Seit 1987 gehört die Verbotene Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO.