Das norwegische Nobelkomitee in Oslo ist besorgt. Seit nunmehr 5 Monaten habe es nichts mehr von Liu Xiaobo gehört, dem am 10. Dezember in seiner Abwesendheit der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Zur Familie des chinesischen Regimekritikers gibt es keinen Kontakt. Auch dem Anwalt von Liu Xiaobo gelang es nicht, Informationen über den Aufenthaltsort seines Mandanten zu bekommen.
Die Kontaktaufnahme zur Familie ist schwierig, da die Ehefrau von Liu Xiaobo in Peking unter Hausarrest steht. Der Bruder seines Mandanten scheut den Kontakt zum Anwalt und möchte vorerst vom Anwalt nicht mehr angerufen werden.
Liu Xiaobo wurde am 10. Dezember 2010 unter heftigem Protest der chinesischen Führung der Nobelpreis verliehen. Zur Preisverleihung konnte der zu 11 Jahren haft verurteilte Friedenskämpfer keine Ausreisegenehmigung bekam. Auch seiner Ehefrau wurde die Teilnahme an der Preisverleihung verwehrt und konnte ihren Ehemann nur für kurze Zeit im Gefängnis besuchen, nachdem das norwegische Nobelkomitee die Vergabe des Friedensnobelpreises im Oktober letzten Jahres bekannt gab. Seit dem steht die Ehefrau von Liu Xiaobo unter Hausarrest und wird stark bewacht.
Die chinesischen Führer reagierten mit Härte auf die Entscheidung aus Oslo und setzten weitere Regimegegner unter Druck. Wenige Stunden vor der Zeremonie sei ein enger Freund und Mitkämpfer von Liu Xiaobo verschleppt worden. Ähnlich erging es auch weitere Aktivisten aus dem Umfeld des chinesischen Friedensnobelpreisträgers. Selbst im Exil lebende chinesische Menschenrechte wurden bedroht.
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